Vetropack prüft Schliessung des Werks in St-Prex
Über Jahrzehnte habe man das Werk in St-Prex angepasst und seit 2010 mehr als 50 Millionen in die Fabrik gesteckt. «Trotz dieser Bemühungen leidet der einzige Schweizer Standort der Vetropack-Gruppe unter seiner zu geringen Grösse, den Beschränkungen durch die Lage inmitten eines stark bebauten Gebiets sowie der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit in einem deutlich härter gewordenen Marktumfeld», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Wirtschaftlichkeit des Standorts sei nicht mehr gesichert.
Zwar befasse sich die Geschäftsleitung schon seit Jahren mit diesen Themen. Nun sei jedoch eine Entscheidung fällig. Denn die bestehende Schmelzwanne in der Fabrik in St-Prex müsste altershalber ersetzt werden. Und das würde laut der Mitteilung eine Investition von 30 Millionen Franken erfordern, so die Mitteilung. Eine solche Investition könne man sich wirtschaftlich unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht vorstellen.
Angesichts dieser Entwicklung hätten die Vetropack-Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat «umfassende Analysen zur Situation durchgeführt», heisst es weiter. Die Folge davon war die am (heutigen) Donnerstag erfolgte Einleitung eines Konsultationsverfahrens. Sollte sich im Rahmen dieses Verfahrens keine «tragfähige Alternative» finden, wird Vetropack das Werk schliessen - und zwar noch in diesem Jahr.
Davon wären laut den Angaben 180 Mitarbeitende betroffen. Die Schliessung des Standorts würde zum Abbau des Grossteils dieser Arbeitsplätze führen, heisst es. «Wenn dies nicht vermieden werden kann, wird unsere Gruppe verantwortungsvoll handeln und sich um sozial verträgliche Lösungen für alle Mitarbeitenden bemühen», wird CEO Johann Reiter in der Mitteilung zitiert.
Laut Vetropack generiert das Unternehmen in St-Prex noch rund 40 Prozent der Umsätze mit Schweizer Kunden. Letztere würden im Falle einer Schliessung von Vetropack-Werken in den Nachbarländern, vor allem Österreich und Italien, beliefert. Nicht betroffen von der Schliessung der Produktion wären die Anlagen für das Glasrecycling in der Region.