Swiss Life wächst bei Prämien und Gebühreneinnahmen
Der Finanzkonzern sieht sich entsprechend mit seinen Zielen auf Kurs. Das Fee-Geschäft, das etwa Einnahmen aus Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung für Pensionskassen oder dem Verkauf von anlagegebundenen Vorsorgeprodukten umfasst, erhöhte sich in den ersten neun Monaten des Jahres um 3 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken, wie die Swiss Life am Mittwoch bekannt gab. Das entspricht einem Wachstum in lokalen Währungen von 5 Prozent.
Das Wachstum bei den Gebühreneinnahmen war vor allem den ausländischen Versicherungssegmenten zu verdanken. Dagegen waren die Fee-Erträge in der Schweiz leicht rückläufig (-1 Prozent) und gingen vor allem im Asset Management deutlich zurück (-9 Prozent). In Deutschland und in Frankreich legten die Fee-Erträge in Euro jeweils um 15 Prozent zu.
Rückenwind von Elipslife
Die Prämieneinnahmen der Gruppe stiegen in den ersten neun Monaten ebenfalls um 3 Prozent auf 15,5 Milliarden Franken, in Lokalwährungen betrug das Plus 5 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz war das Prämienwachstum unterdurchschnittlich (+2 Prozent).
Für Unterstützung bei den Prämien sorgte weiterhin das schnelle Wachstum in der Markteinheit International (+63 Prozent), wo der Konzern weiterhin von der Integration der im Vorjahr von der Swiss Re übernommenen Elipslife profitierte. Ein Prämienwachstum gab es auch in Deutschland, während sich die Prämien in Frankreich wegen einem rückläufigen Lebengeschäft negativ entwickelten.
Immobilienmärkte bremsen
Das Asset Management verzeichnete im Geschäft für Drittkunden (Third Party Asset Management TPAM) Nettoneugeldzuflüsse von 8,4 Milliarden Franken nach 6,0 Milliarden in der Vorjahresperiode. Insgesamt kletterte die verwalteten Vermögen TPAM seit Jahresbeginn um rund 6 Prozent auf 112,2 Milliarden.
Allerdings erwirtschafte die Vermögensverwaltungs-Einheit klar tiefere Fee-Erträge als noch in der Vorjahresperiode. Grund waren zum einen der Verkauf einer Tochtergesellschaft im vierten Quartal 2022, gebremst wurde die Einnahmen aber auch von «verhaltenen Immobilienmärkten» sowie von Währungseffekten.
Profitieren konnte die Swiss Life von direkten Anlageerträgen in der Höhe von 2,99 Milliarden Franken (Vorjahresperiode 2,88 Milliarden). Die nicht annualisierte direkte Anlagerendite verbesserte sich zum Vorjahr auf 2,1 Prozent nach 1,8 Prozent.
Die Kapitalpolster wurden allerdings schmäler: Die SST-Quote schätzte der Versicherer per Ende September auf 205 Prozent (Anfang 2023: 215 Prozent). Er bleibt damit aber weiterhin über seiner strategischen Ambition von 140 bis 190 Prozent.
Normalisierung erwartet
Mit den Neunmonats-Ergebnissen bleibt die Swiss Life vor allem bezüglich der Prämieneinahmen unter den Erwartungen der Analysten. Auch das Neugeld im Asset Management hatten die Experten im Vorfeld mehrheitlich höher erwartet.
Der Finanzkonzern gehe davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus zu einem Ende kommt und sich die Immobilienmärkte im Laufe des nächsten Jahres normalisieren würden, wird Konzernchef Patrick Frost in der Mitteilung zitiert. Mit dem Unternehmensprogramm «Swiss Life 2024» sei man weiterhin gut unterwegs, um «alle finanziellen Zielsetzungen der Gruppe zu erreichen oder zu übertreffen».