Sparzinsen der Schweizer Banken weisen deutliche Unterschiede auf
Die Sparzinsen sind zwar im Jahresverlauf deutlich gestiegen: Anfang 2023 hatte der durchschnittliche Sparzins noch bei 0,19 Prozent betragen, schreibt der Vergleichsdienst Moneyland.ch in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung. Auch bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 0,8 Prozent fresse die Inflation die Sparzinsen aber wieder auf. Die meisten Ökonomen erwarten 2023 eine Jahresteuerung zwischen 2,1 und 2,3 Prozent.
Zins zwischen 0 und 2 Prozent
Die besten Sparkonten für Erwachsene böten immerhin bereits 2 Prozent Zins an, schreibt Moneyland. Bei den schlechtesten seien es 0 Prozent. Seit Anfang Jahr seien die Zinsunterschiede zwischen den Banken noch deutlich grösser geworden: Umso wichtiger sei es, die Angebote zu vergleichen, wird Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz zitiert.
Zunehmend beliebter bei Sparerinnen und Sparern werden nun wieder Kassenobligationen oder Festgeldkonten. Die durchschnittlichen Zinssätze für Kassenobligationen betragen derzeit für die Laufzeit von einem Jahr 1,34 Prozent und für zehn Jahre bei durchschnittlich 1,42 Prozent. Mit zunehmender Laufzeit steigen sie damit kaum an.
Geringe Wechselbereitschaft
Die meisten Banken können sich derzeit über hohe Zinsmargen freuen. Viele würden die Zinsen auf Kundenguthaben nur dann anpassen, wenn sie Kundenverluste befürchten müssten, so Moneyland: «Die nach wie vor relativ geringe Wechselbereitschaft der Schweizer Bankkunden führt somit auch zu tieferen Sparzinsen.» Die attraktivsten Konditionen bieten laut der Untersuchung kleinere Banken an, weil sie neue Kunden gewinnen wollen.
Für 2024 erwarten viele Ökonomen zwar bereits wieder Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken. Die Schweizer Sparzinsen dürften im nächsten Halbjahr dennoch kaum sinken und auf einigen Konten auch noch weiter steigen, glaubt Moneyland. Der Grund liege darin, dass die durchschnittlichen Sparzinsen im Vergleich zu den Leitzinsen immer noch tief lägen.