SoftwareOne-Gründeraktionäre wollen Verkauf der Firma durchsetzen
Daniel von Stockar, René Gilli und die B. Curti Holding seien nicht einverstanden mit den vom Verwaltungsrat gezogenen Schlussfolgerungen aus der Strategieüberprüfung, heisst es in einer Mitteilung der Gründeraktionäre vom Montag.
Mitte Januar hatten die Innerschweizer eine Übernahmeofferte der amerikanischen Private Equity Gesellschaft Bain Capital abgelehnt, das sich auf 18,80 Franken pro Aktie belief. Man wolle eine eigenständige und börsenkotierte Gesellschaft bleiben, erklärte SoftwareOne seinerzeit.
Austausch des Verwaltungsrates gefordert
Die Gründeraktionäre stellen sich nun auf den Standpunkt, das unverbindliche Angebot von Bain Capital hätte den Aktionären vorgelegt werden sollen. Sie verlangen deshalb die Durchführung einer ausserordentlichen Generalversammlung und die Abwahl des gesamten Verwaltungsrats.
Die Ausnahme: Der Gründeraktionär Daniel von Stockar soll im Verwaltungsrat bleiben. Er habe sich ja bei der Evaluation der Bain-Offerte im Ausstand befunden. Von Stockar soll wieder Verwaltungsratspräsident und Gründungsaktionär René Gilli normales Verwaltungsratsmitglied werden.
Die Gründeraktionäre geben sich «überzeugt, dass für die nächste Wachstumsphase von SoftwareOne die besten Voraussetzungen in einem privaten Umfeld» gegeben sind".
Der Verwaltungsrat von SoftwareOne hat den Antrag erhalten und werde den Vorschlag prüfen, teilte das Unternehmen mit. Man werde «zu gegebener Zeit» eine Stellungnahme abgeben und weitere Informationen zur Verfügung stellen.
Den Jahresabschluss 2023 wird SoftwareOne am 15. Februar vorlegen, die ordentliche Generalversammlung ist auf den 2. Mai angesetzt.
Wirtschaftsprominenz für den VR
Als neue unabhängige Verwaltungsräte schlagen die «Rebellen» Annabella Bassler, Jörg Riboni, Andrea Sieber und Till Spillmann vor. Dabei soll Sieber als Vizepräsidentin und Lead Independent Director fungieren.
Bassler ist laut den Angaben seit 2012 Finanzchefin beim Medienhaus Ringier, Riboni war früher unter anderem CFO bei Emmi und Forbo, Sieber ist Partnerin bei der Schweizer Anwaltskanzlei MLL Legal AG. Spillmann schliesslich ist unter anderem Mitgründer und Partner bei Argon Management AG tätig, einer privaten Investmentgesellschaft.
An der Börse ziehen die Papiere von SoftwareOne in der Folge deutlich an. Gegen 10.45 Uhr gewinnen sie 6,3 Prozent auf 16,79 Franken. Aber auch im Tageshoch (17,32 Fr.) erreichten sie nicht die 18,80 Franken, die Bain einst geboten hatte.