Signa Prime reicht Insolvenzantrag am Handelsgericht Wien ein
Wie die Signa am Donnerstagvormittag mitteilte, haben die Vorstände die Annahme eines Sanierungsplans beantragt. Ziel sei die «geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens».
Die Signa Development Selection AG sei in derselben Situation und werde den Antrag auf Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Freitag stellen.
In der Signa Prime Selection hat Benko die Signa-Anteile an bekannten Immobilien wie dem Wiener «Goldenen Quartier», dem Kaufhaus Lamarr in der Wiener Mariahilfer Strasse oder dem Berliner KaDeWe gebündelt. Ende November wurde bereits über die Muttergesellschaft Signa Holding ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.
Bereits in Nachlassstundung befindet sich die Schweizer Signa-Tochter Signa Retail Selection. Diese hält unter anderem den 50 Prozent-Anteil des Signa-Konzerns an der Schweizer Warenhausgruppe Globus. Die verbleibenden 50 Prozent an Globus liegen bei der thailändischen Central Group.
Als Grund für die Insolvenzen nennt der Signa-Konzern selbst «externe Faktoren», die sich negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt hätten. «Gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter ist das Ziel, die weiteren Massnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umzusetzen», so die Signa.
René Benko stammt aus einfachen Verhältnissen und schaffte es ohne Schulabschluss zu einem der reichsten Unternehmer des Landes. Sein nun strauchelndes Imperium hat der Innsbrucker mit 22 Jahren aufzubauen begonnen. Medial thematisiert wurde immer wieder seine Nähe zum ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).