Schweizer Personaldienstleister mit gemischter Jahresbilanz 2023
Das Temporärgeschäft der Personaldienstleister verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 5,8 Prozent, wie dem am Dienstag publizierten Swiss Staffingindex zu entnehmen ist.
Hingegen wuchs der Markt für Feststellen das dritte Jahr in Folge und legte 2023 um 8,7 Prozent im Vergleich zu 2022 zu. Unternehmen setzten derzeit durch die schwierige Arbeitsmarktlage verstärkt auf Personaldienstleister, um Feststellen zu besetzen. Verlieren Arbeitnehmende derzeit ihre Stelle, gelingt es Personaldienstleistern, diese umzuplatzieren, heisst es.
Verstärkte Suche im Bau- und Gesundheitsgewerbe
Mit Blick auf die Stelleninserate wuchs die Zahl im Bau- und Gesundheitsgewerbe besonders stark. Besonders gesucht waren Schreiner (+164%), Plattenleger (+131%), Gipser (+129%) und Maurer (+109%). Der heisse Sommer habe auch die Nachfrage nach Kältesystem-Monteuren ansteigen lassen - hier gab es 141 Prozent mehr Stelleninserate im Vergleich zum Vorjahr.
«Die Saisonalität im Bau nimmt immer mehr ab», kommentierte Bernhard Hänggi, CEO von Randstad Schweiz. Der starke Anstieg der Stelleninserate bedeute allerdings nicht ein starkes Geschäftswachstum in diesen Berufen, sondern zeige vielmehr, wo der Fachkräftemangel am meisten schmerze.
Im Gesundheitswesen stiegen die Inserate für Pflegefachleute deutlich an (+94%). Stark gesunken seien indes nach dem Covid-Höhepunkt des Fachkräftemangels die Inserate für Kinderbetreuende. Sie fielen auf 936 von 3213 im Vorjahr - ein Minus von 71 Prozent.
Konjunkturabkühlung sorgt für ungewisses 2024
Wie sich die Situation bei den Personaldienstleistern im kommenden Jahr entwickeln wird, ist auch aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung noch ungewiss. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass sich 2024 die Vollbeschäftigung in der Schweiz trotz leicht steigender Arbeitslosenzahlen halten dürfte.
«Der Arbeitsmarkt bleibt robust, der jüngste Anstieg der Arbeitslosenquote ist auf eine gestiegene Sucharbeitslosigkeit zurückzuführen», ordnete Hänggi ein. Gemäss einer Umfrage unter den CEO der Personaldienstleister zeige sich indes ein etwas pessimistischeres Bild. Denn nur 34 Prozent erwarteten in den nächsten sechs Monaten einen Anstieg der Geschäftstätigkeit.