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Schlagabtausch um Milchverarbeiter Hochdorf geht in neue Runde

Milchverarbeitung

Schlagabtausch um Milchverarbeiter Hochdorf geht in neue Runde

11. September 2024, 09:57 Uhr
Der Hochdorfer Milchverarbeiter weist die unaufgeforderte Kauf-Offerte des italienischen Aktionärs Newlat ab. (Symbolbild)
© Keystone/GAETAN BALLY
Der italienische Aktionär Newlat lässt beim Milchverarbeiter Hochdorf nicht locker. Er hat unangekündigt einen unverbindlichen Vorschlag zum Kauf des operativen Geschäfts abgegeben, das in der Hochdorf Swiss Nutrition (HSN) gebündelt ist. Der Verwaltungsrat von Hochdorf winkt ab.

Hochdorf will seine Aktionäre wie geplant am 18. September an einer ausserordentlichen Generalversammlung über den Verkauf des Milchverarbeiters an die schweizerisch-britische Private-Equity-Firma AS Equity Partners abstimmen lassen, wie die Hochdorfer am Mittwoch mitteilten.

Newlat habe bis heute kein verbindliches Angebot für die HSN eingereicht, erklärte Hochdorf weiter. Die Italiener hätten vielmehr in den letzten Monaten nur «unstrukturiert verschiedentlich rudimentäre Kaufansätze» ins Feld geführt.

Der mit AS Equity Partners geplante Deal biete dagegen eine hohe Transaktionssicherheit, hiess es weiter. Der Verwaltungsrat bleibe daher davon überzeugt, dass die Private-Equity-Firma die besten Eigentümer für die Hochdorfer Unternehmung sein werden.

Newlat widerspricht

Newlat liess diese Aussagen von Hochdorf nicht gelten. Sie habe «wiederholt ihr Interesse am Erwerb von HSN bekundet» und am 9. September eine verbindliche Offerte zum Kauf aller Anteile vorgelegt, teilte die italienische Gruppe mit.

Newlat hebt in der Mitteilung hervor, dass das eigene Angebot eine Barzahlung von 93 Millionen Franken vorsehe. Das vom Verwaltungsrat bevorzugte Angebot von AS Equity Partners in Höhe von 83 Millionen Franken hingegen werde nicht in bar bezahlt. Das eigene Angebot sei eine vorteilhaftere Alternative für die Aktionäre, sowohl in Bezug auf den Wert als auch auf die Sicherheit, erklärte Newlat.

Der Hochdorf-Verwaltungsrat erklärte dagegen, bei dem Angebot von Newlat sei nicht klar, welcher Betrag am Ende tatsächlich fliessen werde. «Der Kaufpreis wird im Vorschlag von Newlat, anders als im Vertrag mit AS Equity Partners, nicht fixiert».

Schulden nicht gedeckt

Klar sei, dass der Erlös analog zur Lösung mit AS Equity Partners nicht ausreiche, um die Schulden der Hochdorf Holding vollständig zu decken, erklärte Hochdorf. «Die Aktionärinnen und Aktionäre verlieren in beiden Szenarien ihre Investments.»

Newlat war vergangenen Mai mit einem Versuch gescheitert, den Verwaltungsrat von Hochdorf komplett zu übernehmen. Mit einem neuen Verwaltungsräten wollte Newlat einen «radikalen Umbau» bei Hochdorf durchsetzen.

Newlat ist immer noch substantiell am kriselnden Milchverarbeiter beteiligt. Gemäss der letzten bei der Schweizer Börse aufgeschalteten Beteiligungsmeldung vom Mai beläuft sich der Anteil auf rund 9,7 Prozent.

Quelle: sda
veröffentlicht: 11. September 2024 09:57
aktualisiert: 11. September 2024 09:57