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Novartis hebt die Messlatte nach starkem Q3 erneut an

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Novartis hebt die Messlatte nach starkem Q3 erneut an

29. Oktober 2024, 07:05 Uhr
Die Novartis-Führung erhöht die eigene Zielsetzung für das Gesamtjahr. Seit 2023 hat der Konzern mit jedem Quartal seine Guidance erhöht. (Archivbild)
© KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
Sieben Quartale in Folge hat der Pharmakonzern Novartis mittlerweile die eigene Prognose erhöht. Der Wandel in ein fokussiertes Pharmaunternehmen zahlt sich aus.

Zwischen Juli und September haben die Basler 12,8 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Wie Konzernchef Vas Narasimhan im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP sagte, habe der Wandel in ein fokussiertes Pharmaunternehmen zwar etwas länger gebraucht als ursprünglich erwartet. «Wenn man sich dann aber unsere wirklich starke Perfomance anschaut, hat sich dieser Prozess ausgezahlt.» Gleichzeitig hält der Manager aber fest, dass es wichtig sei, diese Trends auch in Zukunft weiter fortzusetzen.

Wachstum breit abgestützt

So wurde das Wachstum im dritten Quartal sowohl von den etwas neueren Mitteln wie etwa dem Brustkrebsmittel Kisqali oder der Radioligandtherapie Pluvicto getragen als auch von den bereits etablierteren Mitteln Entresto (Herzleiden) und Cosentyx (Schuppenflechte).

Auf Gewinnseite verdoppelte Novartis den operativen Gewinn im dritten Quartal auf 3,6 Milliarden US-Dollar. Novartis begründet dies mit geringeren Wertminderungen und dem höheren Nettoumsatz. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 3,2 Milliarden nach 1,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

Analysten schauen allerdings vor allem auf den um verschiedene Einflüsse bereinigten Kern-Betriebsgewinn. Mit 5,1 Milliarden fiel dieser besser aus, als Analysten im Vorfeld prognostiziert hatten.

Dank des erneut starken Quartals hat die Novartis-Führung die eigene Zielsetzung für das Gesamtjahr erneut nach oben angepasst. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen neu im niedrigen zweistelligen Prozentbereich (alt hoher einstelliger bis niedriger zweistelliger Prozentbereich) wachsen. Der operative Kerngewinn soll neu im hohen Zehnerbereich zulegen. Bisher peilte das Management hier eine Zunahme im mittleren bis hohen Zehnerbereich an.

Mittelfristziele bekräftigt

Darüber hinaus bekräftigt CEO Narasimhan auch die Mittelfristziele des Konzerns. Er bleibe zuversichtlich, diese erreichen zu können.

Zu den mittelfristigen Zielen gehört etwa eine operative Kerngewinnmarge jenseits der 40-Prozent-Marke. Im dritten Quartal wies Novartis hier mit 40,1 Prozent erstmals einen Wert im Rahmen dieser Zielvorgabe aus. Beim Umsatz peilen die Basler mittelfristig ein Wachstum von jährlich etwa 5 Prozent an.

Keine Sorge vor Patentklippe

Wie der Novartis-Chef im Video-Interview mit AWP sagte, will er diese Ziele trotz der drohenden Patent-Klippe erreichen. Drei Novartis-Mittel verlieren im kommenden Jahr ihren Patentschutz. «Während manche Firmen in solchen Fällen mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen haben, gehen wir davon aus, 2025 und darüber hinaus trotzdem weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum erzielen zu können.» Erzielt werden dürfte dies vor allem mit einigen der neueren Mittel wie beispielsweise Kisqali (Brustkrebs) oder Kesimpta (Multiple Sklerose).

Der Glaube an die eigene Stärke ist so gross, dass Novartis bislang denn auch noch nicht auf den Fettsenker-Zug aufgesprungen ist. Wie Narasimhan am Morgen im Gespräch mit Journalisten sagte, brauche Novartis diesen Markt nicht, um weiter wachsen zu können. Nichtsdestotrotz hat der Konzern ein paar sehr frühe Fettsenker-Programme in der Pipeline.

An der Börse geben die Novartis-Papiere am Dienstag gegen Mittag trotz der guten Ergebnisse um gut 3 Prozent nach. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen angesichts fehlender positiver Überraschungen. Eine Anhebung der Ziele sei keine solche Überraschung mehr, sondern werde inzwischen vom Management erwartet.

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. Oktober 2024 07:05
aktualisiert: 29. Oktober 2024 07:05