Nestle ernennt Laurent Freixe zum neuen Chef
Schneider habe sich entschieden, seine Rollen als CEO und Mitglied des Verwaltungsrats zur Verfügung zu stellen und das Unternehmen zu verlassen, so das Communiqué weiter.
Sein Nachfolger Freixe ist seit 1986 für Nestlé tätig. Aktuell ist er Generaldirektor und CEO der seit 2022 vereinigten Region Lateinamerika. Davor war er unter anderem Europa- und Amerikachef. Er ist seit 16 Jahren auch Mitglied der Geschäftsleitung. Als CEO soll er nun auch in den Verwaltungsrat einziehen.
«Laurent ist genau die Führungskraft, die Nestlé jetzt braucht», lässt sich Paul Bulcke, Präsident des Verwaltungsrats, zitieren. Mit ihm werde Nestlé die Stellung als zuverlässiges Unternehmen mit konsistenter und nachhaltiger Wertschöpfung weiter ausbauen.
Schneider kam von extern
Mark Schneider war 2017 als Externer zu Nestlé gestossen. Davor war er lange Jahr Chef des deutschen Gesundheitsunternehmens Fresenius gewesen.
Seine Ernennung war damals eine Überraschung. Denn Nestlé hatte davor in seiner langen Geschichte erst einmal einen externen Kandidaten zum Konzernchef gemacht. Bei Schneiders Ernennung hatte der nun ernannte Freixe schon als möglicher Kandidat für den CEO-Posten gegolten.
Schneider galt beim Amtsantritt als Hoffnungsträger und überzeugte mit seinen strategischen Schritten. In den letzten Quartalen enttäuschte der Nahrungsmittelmulti aber zum Teil mit den Zahlen. Das zeigte sich zuletzt auch am Aktienkurs, der sich in den letzten Monaten schlecht entwickelte.
Lateinamerika für Nestlé wichtige Region
Der Franzose Freixe, Absolvent der privaten EDHEC Business School, ist nicht nur seit 16 Jahren Mitglied der Konzernleitung von Nestlé. Das Lateinamerika-Geschäft, das er zuletzt leitete, ist für den Konzern auch besonders wichtig. Die Region umfasst rund 700 Millionen Menschen und damit in etwa so viele wie Europa.
Der Beitrag zum Umsatz von Nestlé ist im Verhältnis zur Grösse der Bevölkerung ausserdem überdurchschnittlich. Ein war also ein idealer Posten für Freixe, um sich für den Spitzenplatz beim Konzern vorzubereiten. Brasilien und Mexiko zählen mit Rang drei und fünf zu den bedeutendsten Einzelmärkten Nestlés überhaupt.
«Einige Länder wie Chile gehören zu den produktivsten», hatte Freixe ausserdem letztes Jahr in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» gesagt. Nestlé betreibt in der Region über sechzig Produktionsstandorte in sechzehn Ländern, sogar in politisch komplizierten Märkten wie Nicaragua, Kuba oder Venezuela.
Freixe habe aber nicht nur in Lateinamerika gewirkt, sondern auch mehrere globale Initiativen angeführt mit dem Ziel, Produktivität und Effizienz zu erhöhen, Prozesse zu vereinfachen sowie die Innovation voranzutreiben, schrieb Nestlé in dem Communiqué. Er wurde in der Mitteilung mit den Worten zitiert, überall dort, wo Nestlé derzeit präsent ist, «auch Marktführerschaft erlangen» zu wollen.