Leistungsbilanz weist im zweiten Quartal hohen Überschuss aus
Der Anstieg des Leistungsbilanz-Saldos war auf einen deutlich höheren Einnahmenüberschuss der Schweiz im Warenhandel als noch vor Jahresfrist zurückzuführen, wie den Zahlen der SNB zu entnehmen ist. Dagegen verzeichneten die Salden des Dienstleistungshandels, der Primäreinkommen und der Sekundäreinkommen Defizite, die im Vergleich zum Vorjahresquartal höher lagen und somit dem Anstieg entgegenwirkten.
Im Waren- und Dienstleistungshandel resultierte im Berichtsquartal dank dem starken Warenhandel ein Überschuss von 27,1 Milliarden Franken zugunsten der Schweiz. Bei den Primäreinkommen (Grenzgänger-Einkommen, Einkommen aus Auslandvermögen etc.) resultierte insgesamt ein Minus von 3,9 Milliarden, bei den Sekundäreinkommen (Schenkungen ins Ausland etc.) betrug das Minussaldo 3,3 Milliarden Franken.
Mehr Direktinvestitionen
Der Saldo der Kapitalbilanz belief sich unter Berücksichtigung der Derivate auf 25 Milliarden Franken. Die darin ausgewiesenen Transaktionen zeigten einen Abbau sowohl auf der Aktivseite (3 Milliarden) wie auch auf der Passivseite (29 Milliarden).
Auf der Aktivseite bauten im Interbankengeschäft die Schweizer Geschäftsbanken ihre Forderungen gegenüber Banken im Ausland ab. Gleichzeitig resultierte bei den Direktinvestitionen ein Nettozugang, weil Unternehmen im Inland im Rahmen von Fusionen und Übernahmen ihre Beteiligungen im Ausland ausbauten.
Auf der Passivseite waren laut der SNB ebenfalls zwei gegenläufige Entwicklungen zu beobachten: So gingen die Verpflichtungen der Nationalbank gegenüber dem Ausland zurück, während bei den Portfolioinvestitionen ein Nettozugang resultierte, weil Investoren im Ausland Wertschriften inländischer Emittenten erwarben (etwa Aktien oder SNB Bills).
Das Nettoauslandvermögen nahm im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 19 Milliarden auf 751 Milliarden Franken ab. Dabei kam es sowohl bei den Aktiven wie bei den Passiven zu Rückgängen wegen wechselkursbedingten Bewertungsverlusten aufgrund des schwächeren US-Dollars und Euros.