Emmi will französische Firma Mademoiselle Desserts übernehmen
Finanziert werden soll der Deal über Fremdkapital sowie aus überschüssigen liquiden Mitteln, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hiess. Für den geplanten Kauf sei Emmi eine Put-Optionsvereinbarung eingegangen.
Mademoiselle Desserts beschäftigt 2000 Mitarbeitende und erzielte 2023 einen Jahresumsatz von rund 420 Millionen Euro. Sowohl das Umsatzwachstum als auch die operativen Margen seien überdurchschnittlich im Vergleich zu Emmi.
Der Unternehmenswert der Übernahme betrage rund 900 Millionen Euro, die strategische Nische der Premium-Desserts werde nach der Akquisition rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes von Emmi ausmachen. Aktuell mache das Dessert-Geschäft nur 9 Prozent des Umsatzes aus. Kurzfristig werde es Integrationskosten geben, mittelfristig erwartet das Unternehmen dafür Wachstumssynergien.
Zeitpunkt noch unklar
Der Einfluss auf das laufende Geschäftsjahr könne noch nicht abgeschätzt werden, hiess es weiter. Denn die Übernahme stehe noch unter Vorbehalt der Konsultationen mit den jeweiligen Arbeitnehmervertretungen von Mademoiselle Desserts sowie der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden.
Der Einfluss auf das Gesamtjahr hänge stark vom Zeitpunkt der Übernahme ab. Gemäss einer Präsentation erwartet Emmi derzeit den Abschluss der Transaktion im vierten Quartal des laufenden Jahres. An den Zielen für 2024 für das bestehende Geschäft sowie an der mittelfristigen Finanzzielen und der Dividendenpolitik hält Emmi gegenwärtig fest.
Neue Führung Dessert-Geschäft
Die Übernahme führt auch zu personellen Änderungen. So soll der aktuelle Chef von Mademoiselle Desserts, Didier Boudy, künftig die Verantwortung für das neu entstehende «Desserts Powerhouse» von Emmi übernehmen. In dieser Geschäftseinheit soll Mademoiselle Desserts mit den bestehenden Emmi-Dessert-Gesellschaften aus Italien und den USA vereint werden. Das soll auch eine optimale Integration gewährleisten.
Die Mademoiselle Desserts Gruppe habe eine führende Marktposition im europäischen Dessertmarkt, zwölf eigene Produktionsstätten in Frankreich, England, den Niederlanden und Belgien, hiess es weiter. Die Patisserie-Produkte seien sowohl im klassischen Detailhandel erhältlich, wo sie Emmis bisheriges Dessertportfolio vor allem in Bäckereien ergänzen würden, als auch im Food-Service.