Boeing liefert weniger Max-Flugzeuge im Februar aus
Im Januar hatte Boeing noch 25 Max-Flugzeuge ausgeliefert und im November und Dezember jeweils mehr als 40 Maschinen.
Der Konzern steckt in neuen Turbulenzen nach dem Zwischenfall Anfang Januar, bei dem ein Rumpfteil einer so gut wie neuen 737-9 Max im Steigflug kurz nach dem Start herausriss. Der Vorfall warf neue Fragen zu Qualitätskontrollen bei Boeing auf: Die Ermittlungsbehörde NTSB geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass an dem Rumpf-Fragment vier Befestigungsbolzen fehlten.
Aufsichtsbehörde fordert Nachbesserungen
Die Luftverkehrsaufsicht FAA nahm die Produktion unter die Lupe und forderte von Boeing einen Plan für Nachbesserungen. Die «New York Times» schrieb unter Berufung auf eine interne Präsentation, von 89 Überprüfungen einzelner Prozesse habe Boeing 56 bestanden - und insgesamt seien 97 Verstösse festgestellt worden. Wie schwerwiegend die Probleme waren, blieb dabei unklar. Die FAA teilte bisher lediglich mit, sie habe mehrfach Verstösse gefunden.
Die «New York Times» nannte zwei Beispiele für ungewöhnliche Produktionsschritte vom Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystems: Techniker hätten die Abdichtung einer Tür mit Hilfe eine Hotel-Schlüsselkarte kontrolliert und Geschirrspülmittel zum Befeuchten einer Türdichtung verwendet.
Im Rückstand mit Bestellungen
Boeing darf pro Monat weiterhin bis zu 38 Max-Maschinen produzieren, da die FAA eine geplante Ausweitung der Fertigung nach dem Zwischenfall von Januar bis auf Weiteres verweigert. Boeing ging auf solche Details nicht näher ein. Aber der Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte, Stan Deal, kündigte in einer E-Mail an die Belegschaft neue Massnahmen an. So solle bei allen Mitarbeitenden, die Verstösse begangen hätten, dafür gesorgt werden, dass sie die Verfahren und Anweisungen verstehen. An jeder Station der 737-Produktion soll es wöchentliche Checks geben und alle Werkzeugkästen sollen überprüft werden.
Die 737-Serie ist ein Bestseller von Boeing. Der Konzern liegt im Rückstand mit dem Abarbeiten der Bestellungen - und das könnte für Kapazitätsengpässe bei Airlines sorgen. Denn beim Konkurrenten Airbus sind die Produktionslinien ausgelastet.