Birkenstock mit schwachem Börsenstart in den USA
Sie schloss mit 40,06 Dollar (etwa 36 Franken) und damit 12,9 Prozent unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar.
«Die Wahrheit ist, wir hatten keinen Barbie-Moment», sagte Birkenstock-Chef Oliver Reichert dem US-Sender CNBC mit Blick auf den erfolgreichen Hollywood-Film, in dem Hauptdarstellerin Margot Robbie pinke Birkenstock-Sandalen trägt. «Barbie hatte den Birkenstock-Moment.»
Das Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein hatte angekündigt, mehr als 32 Millionen Aktien zu einem Preis von 46 Dollar pro Stück anzubieten und damit 1,48 Milliarden Dollar einnehmen zu wollen. Damit wäre das Unternehmen mit 8,6 Milliarden Dollar (etwa 7,8 Mrd Franken) bewertet worden. Nach dem Kursverlust vom Mittwoch liegt die Marktbewertung bei rund 7,5 Milliarden Dollar (etwa 6,8 Mrd Franken).
Birkenstock hatte Mitte September die für einen Börsengang nötigen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Demnach erzielte Birkenstock im bis Ende September 2022 laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,24 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 187 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr konnte der Umsatz bereits stark gesteigert werden.
250 Jahre «Schumacherdynastie»
Die Ursprünge von Birkenstock reichen nach Unternehmensangaben bis ins Jahr 1774 zurück. Vor fast 250 Jahren habe der Schuhmacher Johannes Birkenstock das Fundament für «eine Schumacherdynastie» gelegt. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als «Erfinder des Fussbetts». Vom einstigen Ökolatschen-Image lösten sich die Sandalen längst, in den vergangenen Jahren entwickelten sie sich immer mehr zum Mode-Accessoire, auch durch Kooperationen mit Edel-Marken wie Dior und Manolo Blahnik.
Seit 2021 gehört das Unternehmen mehrheitlich der US-französischen Beteiligungsgesellschaft L Catterton und der privaten Investmentgesellschaft der französischen Milliardärsfamilie Arnault. Es produziert 95 Prozent seiner Produkte in Deutschland. Eines der Hauptwerke befindet sich in Görlitz an der polnischen Grenze. Birkenstock beschäftigt in Deutschland rund 3000 Menschen, weltweit sind es rund 6200 Beschäftigte.