Ammoniak-Belastung in der Zentralschweiz weiterhin deutlich zu hoch
Beim Schleppschlauch werde die Gülle vom Druckfass über mehrere Schläuche nah über dem Boden verteilt, wodurch weniger Ammoniak in die Luft gelange, teilte Umwelt Zentralschweiz am Montag mit.
Für eine deutliche und nachhaltige Reduktion der Ammoniak-Emissionen brauche es aber Massnahmen auf der ganzen Prozesskette, heisst es weiter. Von der stickstoffreduzierten Tierfütterung, beim Stallhaltungssystem und den Laufhöfen bis zur Lagerung und dem Ausbringen der Gülle auf dem Feld.
Messwerte wie vor 2018
Die gasförmige Stickstoffverbindung Ammoniak (NH3) gelangt durch das Ausbringen und Lagern von Gülle und Mist in die Luft. Anschliessend wird das Ammoniak durch die Luft transportiert und lagert sich anderswo in der Umwelt ab, wie es weiter heisst.
Ab einem gewissen Mass könnten diese Immissionen zur Überdüngung und Versauerung empfindlicher Ökosysteme führen und damit die Artenvielfalt bedrohen, teilte Umwelt Zentralschweiz mit. Zudem trage Ammoniak zu gesundheitsschädigendem Feinstaub bei und könne in weitere klimawirksame Gase umgewandelt werden.
Die Ammoniak-Belastung in der Zentralschweiz übersteigt die Richtwerte im neusten Messjahr 2022 weiterhin deutlich, wie es heisst. Sie bewege sich in den meisten Messgebieten auf dem Niveau der Werte von vor 2018 oder leicht darüber, heisst es weiter. Seit Messbeginn, der je nach Kanton zwischen 2000 und 2010 liegt, seien die Richtwerte selten eingehalten worden.
Die Reduktion dieser Emissionen sei seit Jahren eine grosse Herausforderung. Die Zentralschweizer Kantone engagierten sich deshalb seit Jahren im Rahmen des Ressourcenprojekts Ammoniak. Es handle sich dabei um ein vom Bund finanziertes Anreizprogramm, um die Emissionen in den Kantonen zu senken, heisst es.