Wie es in Paris zum Begriff «stehend k.o.» kam
Bei dem, von dem uns die Geschichte erzählt, dass es vor 124 Jahren die ersten Olympischen Sommerspiele in Paris gewesen seien, handelte es sich um nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung von Wettbewerben über fast ein halbes Jahr. So gewannen die Schweizer Schützen, die damals so sicher trafen wie einst Tell, in Paris einfach einen «internationalen Wettbewerb». Erst Jahrzehnte später erhielten sie dafür Goldmedaillen.
1900 gewann Michel Théato aus Paris den Marathon, weil er sich in der Stadt auskannte, während sich die meisten ausländischen Teilnehmer verliefen. Arthur Newton (USA), der als Fünfter ins Ziel kam, über eine Stunde nach Théato, war der Meinung, er hätte gewonnen. Die Konkurrenz wurde beschuldigt, Fahrräder benutzt zu haben.
Vor 100 Jahren - bei der zweiten Pariser Olympia-Austragung - liefen die Sommerspiele schon geordneter ab. Johnny Weissmuller, ein amerikanischer Schwimmer, sorgte für Glamour: Weissmuller gewann drei Goldmedaillen und holte ausserdem Bronze im Wasserball. Mehr Publizität erreichte er später als Hollywood-Tarzan. Er war der erste Sportler, der zum Film wechselte.
Ausserdem wurde der Begriff «stehend k.o.» in Paris begründet. Der Amerikaner Joe Lazarus wurde im Boxen von den Punktrichtern zum Verlierer erklärt, nachdem er den Schweden Oscar Andren k.o. geschlagen hatte. Und mit Norris Williams holte ein englischer Tennisspieler Gold im Mixed (mit Hazel Wightman), der zwölf Jahre vorher als 21-Jähriger den Untergang der Titanic überlebt hatte.