Vlhova schlägt Shiffrin in hochstehendem Duell
Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang fing Petra Vlhova die bei Halbzeit führende Mikaela Shiffrin noch ab. Am Ende legte sie 24 Hundertstel zwischen sich und die Amerikanerin. Vlhova feierte ihren 30. Weltcupsieg, den 21. in ihrer Paradedisziplin. Damit liess sie in dieser Sparte Janica Kostelic hinter sich und schloss zu Erika Hess auf.
Eine Zweiklassengesellschaft
Der vierte Slalom der Saison war eine Zweiklassengesellschaft. Bereits nach dem ersten Lauf waren Vlhova und Shiffrin der Konkurrenz um eine Sekunde und mehr entrückt, am Ende sollte der Vorsprung der Siegerin auf die drittplatzierte Katharina Truppe, die ihren vierten Podestplatz der Karriere herausfuhr, mehr als zwei Sekunden betragen.
Vlhova und Shiffrin zementierten ihre Vormachtstellung im Slalom. Niemand tanzt auch nur annähernd so leichtfüssig wie schnell durch den Stangenwald wie die beiden 28-Jährigen. Zehn der letzten elf Slalom-Siege gingen auf das Konto dieses Duos. Sechs Mal siegte Shiffrin, vier Mal Vlhova.
Holdener die grosse Abwesende
Eine, die in der Vergangenheit als eine der Wenigen mit der Amerikanerin und der Slowakin mithalten konnte, war Wendy Holdener. Die 30-Jährige war die grosse Abwesende in Courchevel. Erst zum dritten Mal in ihrer Karriere stand sie nicht am Start eines Weltcup-Slaloms. Sie zog sich vergangene Woche im Training eine Sprunggelenkverletzung zu und wurde bereits operiert. Ob sie diesen Winter noch auf die Piste zurückkehrt, ist offen.
Wie wichtig Holdener für das Schweizer Team ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Sie zeichnete für 35 der letzten 42 Schweizer Podestplätze im Slalom verantwortlich. Die restlichen sieben Top-3-Rangierungen gehen auf das Konto von Michelle Gisin.
Gisin spring in die Bresche
In Abwesenheit der Team-Leaderin war es in Courchevel denn auch Gisin, welche die Schweizer Kohlen aus dem Feuer holte. Nach halbem Pensum auf Platz 11, machte sie im zweiten Umgang fünf Plätze gut und klassierte sich wie bereits in Killington im 6. Rang. Zum Podest fehlten ihr 89 Hundertstel.
«Als es grün aufleuchtete, war es schon eine riesige Erleichterung», sagte sie nach dem Rennen im Interview mit SRF. Dass dies ausgerechnet im Slalom passiere, sei «recht crazy», schliesslich liegt ihr Fokus seit dieser Saison auf den Speed-Rennen. «Es ist wohl meine grösste Qualität, dass ich gut switchen kann zwischen den Disziplinen.»
Ein noch grösserer Sprung nach vorne gelang Elena Stoffel. Sie schaffte es als 30. gerade noch in den zweiten Lauf und verbesserte sich in diesem mit der drittschnellsten Laufzeit auf Rang 16.