Stricker in Wimbledon ausgeschieden
Stricker, der nach hartnäckigen Rückenproblemen erst vor einem Monat den Wettkampf wieder aufgenommen hatte, fand gegen den noch fast zwei Jahre jüngeren Fils (ATP 34) erst gegen Ende besser ins Spiel, musste aber nach 2:05 Stunden die Segel strecken.
In den ersten beiden Sätzen war Stricker chancenlos. Vor allem bei Aufschlag von Fils fand er keinerlei Rhythmus, nachdem die beiden wegen immer wieder einsetzenden leichten Regens rund drei Stunden auf den Beginn ihrer Partie warten mussten. Selber musste der Schweizer seinen Service zum 1:3 im ersten sowie zum 0:1 und 0:3 im zweiten Durchgang dreimal abgeben und lag so beide Male früh vorentscheidend im Rückstand.
Ab dem dritten Satz wendete sich das Blatt. Nun war Stricker absolut ebenbürtig. Nach einem Break zum 5:3 verkürzte er. Am Ende konnte er den verpatzten Start aber nicht mehr wettmachen. Nachdem Stricker bei eigenem Aufschlag eine Chance zum 5:5 im vierten Satz verpasst hatte, unterlief ihm erst ein Doppel- und dann ein einfacher Rückhand-Fehler.
Stricker bezahlte in diesem Moment auch den Preis für seine lange Verletzungspause und die damit fehlenden Automatismen. Seit seinem Comeback gewann er bei drei Challenger-Turnieren und jetzt in Wimbledon nur eine Partie. Da er im letzten Jahr auf dem Londoner Rasen erstmals die 2. Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht hatte, wird er nun im Ranking etwa auf Platz 170 zurückfallen.
Kurzfristig ist dies nicht alarmierend, Stricker kann noch bei acht weiteren Turnieren sein geschütztes Ranking (94) einsetzen, um ins Feld zu kommen. Mittelfristig braucht er aber natürlich wieder Siege, um Punkte und Selbstvertrauen zu sammeln.