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Sinner stürzt den Giganten Djokovic

Australian Open

Sinner stürzt den Giganten Djokovic

26. Januar 2024, 14:22 Uhr
Jannik Sinner steht in Melbourne erstmals in einem Grand-Slam-Final
© KEYSTONE/AP/Alessandra Tarantino
Novak Djokovic kann seinen Titel am Australian Open nicht verteidigen. Die Weltnummer 1 scheitert im Halbfinal am Italiener Jannik Sinner. Dieser trifft im Final am Sonntag auf Daniil Medwedew.

Novak Djokovic kann seinen Titel am Australian Open nicht verteidigen. Die Weltnummer 1 scheitert im Halbfinal am Italiener Jannik Sinner, der erstmals in einen Grand-Slam-Final einzieht. Dort trifft er am Sonntag auf Daniil Medwedew.

Der Weltranglistenvierte Sinner, der Djokovic bereits im letzten Herbst zweimal bezwungen hatte, war im Generationenduell gegen den mehr als vierzehn Jahre älteren Djokovic in knapp dreieinhalb lange erstaunlich einseitigen Stunden mit 6:1, 6:2, 6:7 (6:8), 6:3 klar überlegen. Letztmals hatte der zehnfache Champion Djokovic in Melbourne vor sechs Jahren - oder 2195 Tagen - eine Partie verloren.

Medwedew ringt Zverev nieder

Finalgegner von Sinner am Sonntag ist der Russe Daniil Medwedew. Der Weltranglisten-Dritte wendete das Blatt gegen den als Nummer 6 gesetzten Deutschen Alexander Zverev nach einem 0:2-Satz-Rückstand. Nach 4:22 Stunden setzte sich Medwedew 5:7, 3:6, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5), 6:3 durch. Er steht zum dritten Mal in Melbourne im Final, die ersten beiden verlor er gegen Djokovic und Rafael Nadal. Seine Finalbilanz ist mit dem Sieg am US Open 2021 und vier Niederlagen allerdings klar negativ. Er hat aber gegen Sinner sechs von neun Duellen gewonnen und steht erstmals in einem Final dieser Grössenordnung.

Der Italiener seinerseits ist der Mann der Stunde. Er machte gegen Djokovic den zweitletzten und womöglich grössten Schritt von der grossen Nachwuchshoffnung zum nächsten Grand-Slam-Champion. Der 22-jährige Südtiroler liess sich vom grossen Namen nicht einschüchtern und musste dem gemäss allgemeiner Einschätzung besten Return-Spieler der Geschichte keine einzige Breakchance zugestehen.

Sinner war in allen Belangen der bessere Spieler, schlug besser auf, hatte fast gleich viele Winner (30:32), beging aber viel weniger unerzwungene Fehler (28:54) als der Serbe. Einzig im dritten Satz konnte der 24-fache Grand-Slam-Gewinner zumindest bei eigenem Service mithalten. Im vierten Durchgang gelang Sinner das einzige Break zum 3:1.

Sieg für die Geschichte

Djokovic, der bereits auf dem Weg in den Halbfinal ungewohnt viel Mühe bekundet hatte, wirkte schlapp und fand kein Mittel gegen das druckvolle und dennoch stabile Grundlinienspiel des ehemaligen Skirennfahrers.

Sinners Sieg hat historische Züge. Djokovic hatte zuvor in Melbourne in zehn Anläufen noch nie verloren, wenn er die Halbfinals erreicht hatte. Auch ist Sinner der erste Italiener im Final des Australian Open. Und er hat im gesamten Turnier noch keinen Satz abgegeben.

Quelle: sda
veröffentlicht: 26. Januar 2024 08:23
aktualisiert: 26. Januar 2024 14:22