Shaqiri: «Es gibt nichts Brutaleres»
Murat Yakin (Trainer): «Klar sind wir traurig, dass wir nach dieser Leistung nicht weitergekommen sind. Wir hatten es in den eigenen Füssen. Wir gingen in Führung, zeigten eine tolle Partie, betrieben einen Riesen-Aufwand und hatten etwas mehr vom Spiel. Dass wir uns fünf Minuten nach dem Tor so erwischen lassen und das 1:1 bekommen, darf nicht passieren. Die Engländer haben aber auch gezeigt, dass sie Fussball spielen können. Abgesehen vom Gegentor machten wir alles sehr gut. Ich denke, wir können stolz sein. Wir hatten einen super Teamspirit - alle zogen mit, auch die Spieler, die nicht oder wenig zum Einsatz kamen. Was mich ein bisschen ärgert, ist dass wir England heute hätten schlagen können. Manu (Akanji - die Red.) habe ich nur gratuliert - zu seiner fantastischen EM, wie souverän er gespielt hat, wie locker er war, jederzeit ohne Stress am Ball.»
Granit Xhaka (Captain): «Es ist brutal hart und schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich weiss nicht, ob man auch nur einem Spieler oder Staff-Mitglied irgendetwas Negatives sagen kann. So eine Niederlage tut doppelt so weh, weil wir sehr viele gute Sachen gezeigt haben heute. Ob die Niederlage gerecht ist oder nicht, ist irrelevant. Leider gehört im Penaltyschiessen auch etwas Glück dazu, und das hatten wir heute nicht. Manuel Akanji muss sich nichts vorwerfen, einen musste es einfach treffen. Ich glaube, heute haben sich die Engländer mehr uns angepasst als umgekehrt. Wir machten ein sehr gutes Turnier mit und vor allem auch ohne Ball. Selbst wollte ich heute unbedingt spielen, obwohl ein MRI am Montag einen Muskelfaserriss an den Adduktoren ergab. Ich musste beissen, aber die Mannschaft brauchte mich. Ich konnte keine langen Bälle spielen und keine Weitschüsse machen, aber sonst ging es gut.»
Xherdan Shaqiri: «Es gibt nichts Brutaleres als im Penaltyschiessen auszuscheiden. Wir haben gekämpft und alles dafür getan, dass das Märchen weitergeht. Wir waren nahe dran, am Schluss hatten die Engländer die besseren Nerven. Vorwerfen kann man uns glaube ich nichts, wir können stolz auf uns sein. Wir alle haben die grosse Euphorie gesehen. Ich glaube, wir haben viele Leute stolz gemacht und ihnen Freude gebracht.»
Dan Ndoye: «Das ist hart und schwer zu akzeptieren. Wir waren eine richtig starke Truppe und hatten die Qualität, um weiter zu kommen in diesem Turnier. Der Fussball kann grausam sein... Ich denke, wir haben etwas kreiert, auf dem die Mannschaft in Zukunft aufbauen kann. Ob das Turnier für mich der Durchbruch war, weiss ich nicht. Ich habe auf jeden Fall alles gegeben, um dem Team zu helfen.»