Scottie Scheffler klarer Favorit am US Masters
Scheffler gewann das prestigeträchtige Turnier im Augusta National Golf Club vor zwei Jahren. Bis heute ist es für den 27-Jährigen aus New Jersey der einzige Triumph an einem Majorturnier, auf der Grand-Slam-Stufe.
Dass er erst einen grossen Titel gewonnen hat, steht in einem schlechten Verhältnis zu dem, was Scheffler an den übrigen Turnieren leistet. Trotz seines geringen Alters - er wechselte erst 2018 zu den Professionals - hat er auf dem amerikanischen Circuit nebst dem US Masters sieben Turniere gewonnen, davon zweimal (2023 und 2024) die Players Championship der US PGA Tour, die gern auch als das fünfte Majorturnier bezeichnet wird.
Die Erfolge machen aus Scheffler den grössten Scheffler. Keiner heimst mehr Preisgeld ein als er. Nach der Gründung der mit Milliarden von Dollar um sich werfenden saudiarabischen LIV-Tour im Sommer 2022 sahen sich die Verantwortlichen der amerikanischen Tour genötigt, die Preisgelder massiv anzuheben, um die Macht der LIV-Tour einzudämmen.
Immer grösserer Dollarsegen
Seither ist Scheffler dank seinen Siegen und dank weiteren erstklassigen Resultaten der absolute Grossverdiener. In der Saison 2022/23 brachte er es auf 21 Millionen Dollar an Preisgeld, und in der laufenden Saison hat er bereits 11,5 Millionen zusammengebracht, obwohl die Saison noch bis September dauert und die allermeisten grossen Turniere noch bevorstehen.
Wie inflationär die Zunahme der Preisgelder ist, erkennt man mit einem Blick auf frühere Preisgeld-Ranglisten. Tiger Woods war 1997 der erste Golfer, der mehr als zwei Millionen Dollar in einem Jahr verdiente. 2004 und 2005 mussten Vijay Singh und Tiger Woods zahlreiche aussergewöhnliche Leistungen zeigen, um als Erste auf mehr als zehn Millionen zu kommen.
Eigene Gesetze an den Majorturnieren
Scheffler, mit grossem Vorsprung auf den Nordiren Rory McIlroy und den letztjährigen US-Masters-Sieger Jon Rahm Leader in der Weltrangliste, könnte nicht besser in Form sein. An den Majorturnieren allerdings haben noch so grosse Favoriten meistens einen schweren Stand. Allein im letzten Jahr trugen sich zwei amerikanische Golfer in die Siegerlisten ein, mit denen niemand gerechnet hatte: Wyndham Clark am US Open und Brian Harman am British Open. Weitere Überraschungssieger der letzten Jahre auf Grand-Slam-Stufe waren der Ire Shane Lowry sowie die Amerikaner Gary Woodland und Bryson DeChambeau.
Überraschungen, ja sogar Sensationen waren auch die Siege von Tiger Woods am US Masters 2019 und von Phil Mickelson an der US PGA Championship 2021. Die Superstars triumphierten im Alter von 43 beziehungsweise 51 Jahren.