Ponti auch über 100 m Lagen eine Klasse für sich
Noè Ponti ist drauf und dran, der grosse Star dieser Kurzbahn-WM zu werden. Jahrelang schaffte es kein Schweizer, einen WM-Titel im Schwimmen zu holen. In dieser Woche in Budapest will Noè Ponti aber gleich abräumen.
Nach seinem Sieg über 50 m Delfin am Mittwoch doppelte er über 100 m Lagen nach. Ponti schwamm im Final in 50,33 Sekunden WM-Rekord und Schweizer Rekord. Seine eigene nationale Bestmarke, die er im Herbst in Singapur aufgestellt hatte, verbesserte er um sechs Hundertstel.
Konkurrenz chancenlos
Deutlich überlegener distanzierte Noè Ponti die Konkurrenz. Der schon 30-jährige Österreicher Bernhard Reitshammer büsste 78 Hundertstel auf Ponti ein. Bei Caio Pumputis aus Brasilien, der Bronze gewann, betrug der Rückstand schon mehr als eine Sekunde.
Dabei lag Ponti nach der Delfinstrecke bloss auf Platz 3 - mit 15 und 8 Hundersteln Rückstand. Im Crawl-Schwimmen auf der letzten Kurzbahnlänge schwamm er der Konkurrenz aber auf und davon.
Am Samstag dritter Titel?
Ein Ende von Pontis Dominanz im Budapester Becken ist noch nicht in Sicht. Der Schweizer nutzt die Abwesenheit von Léon Marchand, dem grossen Schwimm-Star dieser Saison, zu seiner ganz persönlichen Show. Acht Rennen bestritt Ponti innerhalb von drei Tagen. Und von Rennen zu Rennen gelingen ihm neue Highlights.
Sein Freitagabendprogramm beeindruckte. Nur 24 Minuten vor der Leistungsdemonstration über 100 m Lagen bestritt er den Halbfinal über 100 m Delfin. Auch dieses Rennen gewann er - in 48,89 Sekunden. Den gleichaltrigen Italiener Michele Busa distanzierte er um 22 Hundertstel. Und nur der Franzose Maxime Grousset blieb wie Ponti unter der 49-Sekunden-Marke (48,99). Wenn weiter alles optimal läuft, kann Ponti am Samstag sogar eine dritte Goldmedaille holen.
Enttäuschung
Weniger gut lief es dem 24-jährigen Berner Thierry Bollin. Nach der drittbesten Halbfinalzeit musste sich Bollin im Final über 50 m Rücken mit 22,97 Sekunden und dem 8. (und letzten) Platz bescheiden.