Pogacar siegt und baut Gesamtführung aus
Die in Pau gestartete Etappe über 152 km hatte es mit zwei Bergwertungen der höchsten Kategorie in sich. Zuerst musste der legendäre Col du Tourmalet mit einer Höhe von 2115 Metern passiert werden, dann folgte die erste Bergankunft der diesjährigen Tour de France. Der letzte Anstieg zog sich über 10,6 km und wies eine durchschnittliche Steigung von 7,9 Prozent auf.
Von daher war es wenig überraschend, dass mit Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard die Tour-Gewinner der vergangenen vier Jahre den Sieg unter sich ausmachten - ersterer triumphierte 2020 und 2021. Pogacar griff knapp fünf Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe der Favoriten an, und seinem explosiven Antritt hatte keiner etwas entgegenzusetzen. Er schloss zu Teamkollege und Edelhelfer Adam Yates auf, dieser hatte als Erster aus der Favoritengruppe angegriffen. Allerdings war Yates seinem Chef nicht lange eine Hilfe.
Vingegaard hielt den Rückstand auf Pogacar zunächst in Grenzen. Der Slowene verfügte aber über die grösseren Reserven und nahm dem Titelverteidiger bis ins Ziel 39 Sekunden ab. Damit führt er in der Gesamtwertung nun 1:57 Minuten vor Vingegaard, der Remco Evenepoel überholte. Der Belgier verlor als Dritter 70 Sekunden auf Pogacar und weist nun einen Rückstand von 2:22 Minuten auf den Leader auf. Der Brite Tom Pidcock trat wegen einer Corona-Erkrankung nicht zur 14. Etappe an.
Für Pogacar war es bereits der zweite Teilerfolg an der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt nach dem Sieg in der 4. Etappe. Er befindet sich auf bestem Weg, als erst achter Fahrer im gleichen Jahr den Giro d'Italia und die Tour de France zu seinen Gunsten zu entscheiden. Das gelang zuletzt dem verstorbenen Marco Pantani vor 26 Jahren.
Die zweite Tour-Woche endet am französischen Nationalfeiertag mit einer weiteren Bergankunft in den Pyrenäen. In der 15. Etappe sind am Sonntag 198 km und 4850 Höhenmeter zwischen Loudenvielle und dem Plateau de Beille zurückzulegen. Der Schlussanstieg ist 15,8 km lang und gehört mit einer durchschnittlichen Steigung von fast acht Prozent zur höchsten Kategorie. Gelingt es Vingegaard zurückzuschlagen?