Noè Ponti strebt zwei Finals und mehr an
«Mein Ziel ist es, hier zwei Finals zu erreichen - über 200 m und auch über 100 m Delfin», betont Ponti an einem Medientreffen im Vorfeld der Spiele. Die Vorläufe über 200 m Delfin finden am Dienstag statt, jene über die halbe Distanz am Freitag.
Vor drei Jahren in Tokio schwamm der Tessiner als 20-Jähriger über 100 m Delfin überraschend zu Bronze. «Meine bisher stärkste Disziplin sind natürlich die 100 m Delfin, aber ich habe die Mittel, um in Paris auch über 200 m etwas zu reissen», versichert Ponti, der in dieser Saison die Nummer 2 über 100 m (50,16 Sekunden) und die Nummer 8 über 200 m (1:54,59 Minuten) ist.
Im Final ist alles möglich
Seine Ansichten haben sich im Laufe der Jahre nicht geändert, trotz (oder dank?) seiner Erfahrung: «Wir wissen alle, dass es oft am schwierigsten ist, die Halbfinals zu überstehen. Erst dann kann man es sich erlauben, an den Final zu denken», sagt Ponti. «Wenn ich mich für den Final qualifiziere, ist alles möglich.»
Wegen einer Magen-Darm-Grippe musste Ponti vor Monatsfrist an der EM in Belgrad als Vorlauf-Schnellster in seiner Paradedisziplin krankheitsbedingt Forfait geben. Trotz des Rückschlags fand der EM-Zweite von 2022 jedoch schnell wieder zu seiner Form zurück: «Ich fühlte mich an diesem Tag sehr schlecht. Ich hatte null Energie und musste mich viel übergeben», erzählt er.
«Es war kein schönes Wochenende, aber die letzten Wochen waren sehr gut für mich», schildert der 23-jährige, der hofft, dass er in der Défense Arena in Paris Höchstleistungen abrufen kann, nachdem er bereits im April bei den Schweizer Meisterschaften in Uster die nationale Bestmarke über 100 m Delfin auf 50,16 Sekunden gesenkt hatte. «Ich war in guter Form und mental ruhig. Wir haben hart gearbeitet, also sollte ich hier schneller sein», meint er zuversichtlich.
Klare Ansage
Ponti betont, dass er bei seinem Schweizer Rekord «nicht in Topform» gewesen sei. «Ich kann es besser machen, war vielleicht bei 70 Prozent meiner Möglichkeiten. Ich hoffe, dass ich hier 100 Prozent erreiche.» Und trotzdem: «Es sind Olympische Spiele, also wird der Druck zwangsläufig viel grösser sein.»
Vor allem über 200 m traut er sich einen grossen Leistungssprung zu. «Ich denke, ich kann ein paar Sekunden vor meiner Bestzeit anschlagen.» Dafür will er nichts dem Zufall überlassen. Ponti wird die Spiele komplett rasiert in Angriff nehmen. Er, der sich seine Arme seit der WM 2023 in Fukuoka nicht mehr rasiert hat.