Nach viermal Gold WM-Silber für die Schweizer Curlerinnen
Carole Howald, Selina Witschonke, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz vom CC Aarau verlangten den renommierten Gegnerinnen, den Führenden in der Weltrangliste, alles ab. Als Gewinnerinnen der Round Robin stiegen die Kanadierinnen mit dem Vorteil des letzten Steins in den Final. Die Schweizerinnen brachten ebendiesen Vorteil mit dem 3. End auf ihre Seite. Sie behielten das Kommando bis zum 8. End. Danach allerdings glückte den Kanadierinnen das entscheidende Dreierhaus zum 7:5. Rachel Homan konnte sich ausgelassen über ihren zweiten WM-Titel nach jenem von 2017 freuen.
Beeindruckende Statistiken
Die Schweizerinnen spielten sich mit einer gewissen Leichtigkeit in den Final des WM-Turniers in der kanadischen Provinz Nova Scotia. In der statistischen Wertung der zwölf Round-Robin-Spiele waren sie noch vor Kanada mit der herausragenden Quote von 89,2 Prozent an geglückten Steinen die Besten. Auch auf den einzelnen Positionen konnten sie mehr als nur überzeugen. Carole Howald war die beste Nummer 1. Selina Witschonke erspielte bei ihrem WM-Debüt den drittbesten Wert auf der zweiten Position. Auf den Positionen 3 und 4 wurden Silvana Tirinzoni und Sara McManus je nur von einer anderen Spielerin übertroffen. Rachel Homan war nur gerade 0,2 Prozentpunkte besser als Pätz. Nimmt man die Werte in den Halbfinals dazu, war Pätz die Beste.
Die Finalpaarung widerspiegelte perfekt die Leistungen im Spitzencurling der Frauen jahraus, jahrein: Die Weltranglisten-Ersten aus Kanada wurden von den Weltranglisten-Zweiten aus der Schweiz herausgefordert. In der Team-Weltrangliste werden nicht nur die Titelkämpfe berücksichtigt. Sonst wären die Aarauerinnen mit hohem Vorsprung Erste. Viele Punkte gibt es auch an den Grand-Slam-Turnieren in Kanada zu gewinnen. An diesen jeweils hervorragend besetzten Turnieren schnitt Rachel Homans Crew besser ab als die Equipe von Silvana Tirinzoni.
Am WM-Turnier wurde auch die Bronzemedaille gemäss der Hierarchie vergeben. Die Weltranglisten-Dritten aus Südkorea um Skip Gim Eun-Ji setzten sich mit 6:3 gegen die von Stefania Constantini angeführten Italienerinnen durch. Aus Italiens erster WM-Medaille im Frauencurling wurde nichts. Aber das Team, in dem die 24-jährige Italo-Zürcherin Elena Mathis die dritte Position einnimmt, ist jung, macht enorme Fortschritte und hat den Zenit längst noch nicht erreicht.