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Lockerer Aufgalopp für Marcel Hug

Paralympics

Lockerer Aufgalopp für Marcel Hug

30. August 2024, 14:17 Uhr
Marcel Hug qualifizierte sich ohne zu forcieren für den Final über 5000 m
© KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Marcel Hug erfüllt bei seinem ersten Einsatz an den Paralympics in Paris die Pflicht. Der Thurgauer qualifiziert sich über 5000 m locker für den Final.

Der vierfache Goldmedaillengewinner der Spiele von Tokio gewann seinen Vorlauf in 10:35,08 Minuten souverän und nahm manchen Konkurrenten beinahe eine ganze Bahnrunde ab.

Hug musste in seinem ersten Einsatz im Stade de France nicht ans Limit gehen und blieb gut 80 Sekunden über seinem Weltrekord. Die Kräfte wollen auf dem Weg zu weiteren Goldmedaillen gut eingeteilt sein.

Über 5000 m der Frauen stehen gleich drei Schweizer Rollstuhl-Leichtathletinnen im Final mit zehn Athletinnen. Catherine Debrunner gewann ihren Vorlauf, in dem Manuela Schär wie Patricia Eachus im anderen Heat Dritte wurde.

Debrunner hatte an den Weltmeisterschaften vor einem Jahr, die ebenfalls in Paris stattfanden, gross aufgetrumpft. Die 29-jährige Thurgauerin gewann viermal Gold - unter anderem über 5000 m - und holte einmal Silber. Sie ist seit diesem Februar auch Weltrekordhalterin über 5000 m. Die 39-jährige Schär, die in Paris ihre letzten Bahnrennen bestreitet, gewann an den Paralympics vor drei Jahren in Tokio Silber über diese Distanz.

Blum überrascht sich selber

Fabian Blum fuhr im Final über 400 m auf Rang 5 und sicherte sich ein paralympisches Diplom. Blum erlebte in Paris eine paralympische Premiere. Eine Premiere, die er sich, so will es der Zufall, ebenfalls in Paris verdient hat. Im letzten Jahr bei der WM holte er dank seines Sprints zu Silber über 100 m einen Quotenplatz für die Schweiz.

Wie im Vorlauf gelang ihm im Final die fünftbeste Zeit, womit er seine eigenen Erwartungen übertreffen konnte. «Mein Ziel war, im Final dabei zu sein. Dass ich nun sogar Fünfter bin, ist eigentlich fast nicht zu glauben.» Blum konnte sich gegenüber dem Vormittag sogar noch steigern. Zu Rang 4 fehlten ihm nur knapp drei Zehntelsekunden. «Ich bin überglücklich», bilanzierte der Rollstuhl-Leichtathlet, der viele positive Gefühle mitnehmen kann im Hinblick auf seinen Auftritt über 100 m.

Der zweite Schweizer 400-m-Fahrer, der 52-jährige Beat Bösch, schied als Zweitletzter in seines Vorlaufs in der Qualifikation aus.

Die Bahn-Radfahrerin Franziska Matile-Dörig verpasste in der Einzelverfolgung über 3000 m als Fünfte das Rennen um Bronze um lediglich sieben Zehntelekunden. Sie habe alles gegeben, sagte die 32-jährige Appenzellerin. Timothy Zemp durfte im Zeitfahren über 1000 m nach einem Prothesenbruch beim Start nochmals antreten, kam jedoch mit seiner Alltagsprothese nicht über den 18. Platz hinaus.

Badminton-Spielerin Ilaria Renggli im Hoch

Das Badminton-Duo Cynthia Mathez/Ilaria Renggli musste im Doppelturnier nach einer Marathon-Partie die erste Niederlage hinnehmen. Die einzigen Europäerinnen unterlagen der thailändischen Paarung nach 62 Minuten mit 25:23, 21:23, 19:21. Im zweiten Satz hatten die Schweizerinnen sogar einen Matchball zum ersten Sieg überhaupt gegen dieses Paar, konnten diesen aber nicht nutzen. Mathez/Renggli sind gleichwohl für die Halbfinals qualifiziert und haben damit zwei Medaillenchancen.

Besser machte es Renggli in der Einzel-Konkurrenz, in der sie ihre ersten zwei Gruppenpartien gewann. Dem 21:9, 21:18 gegen die Taiwanesin Yang I-Chen liess die Aargauerin den Coup gegen Pilar Jauregui Cancino folgen. Sie bezwang die Peruanerin, die Weltmeisterin von 2022, 26:24, 19:21, 21:13. «Mir fehlen die Worte», sagte Renggli nach dem mit Abstand grössten Triumph ihrer Karriere, dank dem sie sich vorzeitig für die K.o.-Phase qualifiziert hat.

Cynthia Mathez dagegen war nach dem Sieg tags zuvor gegen die Israelin Nina Gorodetzky in ihrem zweiten Einzel ohne reelle Chance. Die Jurassierin verlor gegen die Chinesin Yin Meng Lu 9:21, 13:21.

Im Männer-Turnier musste sich Luca Olgiati in seinem ersten Einzel, seinem ersten Einsatz bei Paralympics überhaupt, klar geschlagen geben. Der Aargauer verlor gegen den Japaner Takumi Matsumoto 10:21, 15:21.

Zwei Zehntel fehlen zum Final-Einzug

Die Sportschützin Nicole Häusler scheiterte in der Stehend-Konkurrenz über 10 m mit dem Luftgewehr mit Rang 11 in der Qualifikation ganz knapp. Die Oberaargauerin, die schon in Rio de Janeiro und Tokio dabei war, erreichte 630.6 Punkte und blieb damit um lediglich zwei Zehntel hinter einem Finalplatz zurück.

Leo McCrea brachte seine Premiere im paralympischen Schwimmbecken hinter sich. Der 20-Jährige schwamm über 200 m Lagen auf Platz 14 und verpasste damit den Einzug in den Final der besten acht.

Quelle: sda
veröffentlicht: 30. August 2024 14:17
aktualisiert: 30. August 2024 14:17