Lara Gut-Behrami verpasst erste Abfahrts-Weltcup-Kugel
Es war angerichtet für Gut-Behrami, um sich nach dem Gewinn der Gesamt-, Super-G- und Riesenslalom-Wertung auch den Sieg im Abfahrts-Klassement zu sichern. Das letzte Rennen dieses Weltcup-Winters hatte sie mit 68 beziehungsweise 72 Punkten Vorsprung auf Stephanie Venier und Hütter in Angriff genommen. Die beiden Österreicherinnen waren nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Italienerin Sofia Goggia die verbliebenen Konkurrentinnen im Kampf um die Abfahrts-Kugel.
Mindestens Rang 2 war gefordert von Venier und Hütter, um die Möglichkeit zu haben, Gut-Behrami noch abfangen zu können. Hütter machte es sogar noch besser. Mit ihrem sechsten Sieg im Weltcup, dem zweiten in einer Abfahrt nach jenem vor gut sechs Jahren in Lake Louise in Kanada, machte sie sich zur ersten Gewinnerin der Abfahrts-Kugel seit Nicole Schmidhofers Erfolg vor fünf Jahren.
Gut-Behrami, zwei Nummern hinter Hütter gestartet, wusste um ihre Aufgabe. Mindestens Rang 9 musste sie werden, um ihre Führung in der Abfahrts-Wertung erfolgreich zu verteidigen. Im Ziel schwang sie auf Platz 11 ab, womit sie darauf hoffen musste, dass noch eine der wenigen verbliebenen Konkurrentinnen eine schnellere Fahrt als die Steirerin hinlegen würde. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Hütter musste nur noch einmal zittern. Die Slowenin Ilka Stuhec passierte die letzte Zwischenzeitmessung mit fünf Hundertsteln Vorsprung, im Ziel lag sie als Zweitbeste 17 Hundertstel zurück.
Für Gut-Behrami blieb im Schlussklassement lediglich Platz 17, womit sie ohne zählbares Ergebnis blieb. In den Rennen beim Saisonabschluss mit reduzierten Teilnehmerfeldern erhalten nur die ersten 15 Weltcup-Punkte.
Bestklassierte Schweizerin in der Abfahrt im Salzburgerland war Michelle Gisin. Die Obwaldnerin beendete den Weltcup-Winter mit Rang 7, der einem saisonalen Bestwert entspricht. Zweimal, Anfang Dezember in St. Moritz und Mitte Januar in Zauchensee im Salzburgischen, hatte sie in der Abfahrt Platz 8 erreicht. Zwei Ränge vor Gut-Behrami klassierte sich Priska Nufer, die dritte Finalistin aus dem nach den verletzt ausgefallenen Corinne Suter, Joana Hählen und Jasmine Flury ausgedünnten Schweizer Team.