Lara Gut-Behrami feiert im Super-G von Kvitfjell achten Saisonsieg
Die grossen Schlagzeilen im alpinen Ski-Weltcup gebühren auch in dieser Saison mehrheitlich Marco Odermatt. Dabei steht die beste Schweizerin dem Dominator bei den Männern in gar nicht so vielem nach: Auch Lara Gut-Behrami ist auf bestem Weg zu vier Kristallkugeln in diesem Winter. Nach dem Sieg am Samstag auf der Olympiastrecke von 1994 führt sie den Gesamtweltcup mit nunmehr 305 Punkten Vorsprung an.
Es müsste mit dem Teufel zugehen, sollte sich Gut-Behrami in dieser bestechenden Form im Gesamtweltcup noch abfangen lassen. Sieben Rennen, wovon nur zwei Slaloms, stehen noch aus. Ihre erste Verfolgerin Mikaela Shiffrin, die seit dem Sturz Ende Januar in Cortina d'Ampezzo keine Rennen mehr bestritten hat, kehrt frühestens in einer Woche in Are in den Weltcup zurück. Die drittplatzierte Federica Brignone, Sechste am Samstag, liegt 346 Punkte hinter Gut-Behrami.
Auf dem Weg zur ältesten Gesamtweltcupsiegerin
Mit 32 Jahren steht Gut-Behrami acht Jahre nach ihrem ersten Triumph kurz davor, zur ältesten Gesamtweltcupsiegerin zu werden. Ihre Podestquote in dieser Saison liegt mit 14 Top-3-Klassierungen in 23 Rennen bei 60 Prozent, die Siegquote bei beinahe 35 Prozent.
In der Riesenslalom-Wertung ist Gut-Behrami zwei Rennen vor Schluss mit 135 Punkten Vorsprung ebenfalls kaum mehr einzuholen, zudem führt sie in der Abfahrt und im Super-G, in dem sie nun 25 Punkte vor Cornelia Hütter liegt. Die Österreicherin kam ihr am Samstag als Zweite am nächsten.
Zwar umdribbelte Gut-Behrami die Frage betreffend Kristallkugeln auch nach dem Sieg in Kvitfjell, indem sie das Augenmerk auf den zweiten Super-G am Sonntag legte. Jedoch sickerte durch, dass derzeit alles stimmt in ihrem Ski-Kosmos «Unten nahm ich viel Speed mit, aber oben hätte ich frecher fahren können», sagte sie zu ihrer Fahrt, mit der sie Hütter und deren Landsfrau Mirjam Puchner um 12 respektive 13 Hundertstel distanzierte.
Die Puzzleteile greifen
Dass es in dieser Saison so gut läuft, sie schon ihr achtes Rennen gewann, fühle sich nicht wie ein Traum an, sagte Gut-Behrami weiter. Vielmehr habe sie über viele Jahre hart dafür gearbeitet, um an diesen Punkt zu gelangen. «Ich bin im Moment vor allem glücklich, dass alle Puzzleteile ineinander greifen. Und dass ich gesund bin», so die nun 45-fache Weltcupsiegerin.
Bei nicht idealen Sichtverhältnissen verhinderte Gut-Behrami in Kvitfjell zudem eine Schweizer Team-Schlappe. In Abwesenheit des verletzten Trios Corinne Suter, Jasmine Flury und Joana Hählen war Delia Durrer als 21. die zweitbeste Schweizerin. Jasmina Suter und Priska Nufer belegten die Plätze 25 und 29, Michelle Gisin verpasste als 33. die Punkteränge.