Keine finale Abfahrt - Vierte Kristall-Kugel für Marco Odermatt
Die örtlichen Organisatoren und die Verantwortlichen der FIS versuchten noch einmal alles in ihrer Macht Stehende, um auch das letzte Rennen dieses Weltcup-Winters durchführen zu können.
Vorerst war eine Verschiebung des ursprünglich für 11.15 Uhr geplanten Starts um 45 Minuten ins Auge gefasst worden in der Hoffnung auf bessere äussere Bedingungen. Weil sich zum Schneefall, der weitere Arbeiten an der Piste erforderte, auch noch starker, böiger Wind gesellte, wurde der Entscheid über den Beginn des Rennens noch zwei weitere Male hinausgezögert.
Das Warten nützte nichts, die Hoffnung erfüllte sich nicht. Die prognostizierte Wetterbesserung trat nicht ein. Am Ende mussten auch die Macher im WM-Ort des kommenden Winters, die in den vergangenen zwei Wochen so viel unmöglich Scheinendes möglich gemacht hatten, vor der Natur kapitulieren.
Odermatt hatte vor der Finalissima nur noch einen Gegner, der ihm den Sieg in der Disziplinen-Wertung hätte streitig machen können. Der Franzose Cyprien Sarrazin wäre mit einem Rückstand von 42 Punkten an den Start gegangen. Dem Nidwaldner hätte also Rang 3 in jedem Fall gereicht, um sich auf sportlichem Weg nach den Kristall-Trophäen für den Gewinn der Gesamt-, Super-G- und Riesenslalom-Wertung auch erstmals die Abfahrts-Kugel zu sichern.
Mit dem Sieg in der Abfahrts-Wertung erreichte Odermatt nicht nur eines seiner letzten grossen Ziele, eines, das ihm sehr am Herzen liegt und für ihn einen entsprechend hohen Stellenwert hat. Mit dem Gewinn dieser Kugel setzte er auch den perfekten Schlusspunkt hinter eine perfekte Saison.
Die Abfahrt in Saalbach war das dreizehnte Rennen, das auf Männer-Seite im zu Ende gegangenen Weltcup-Winter abgesagt werden musste. Die Saison endete damit so, wie sie begonnen hatte. Ende Oktober hatte der Riesenslalom auf dem Rettenbach-Gletscher oberhalb von Sölden im ersten Lauf witterungsbedingt abgebrochen werden müssen.
Die Disziplin Abfahrt war von den Wetterkapriolen am stärksten betroffen. Gleich sieben Rennen, vor dem finalen Wettkampf am Sonntag je zwei in Zermatt/Cervinia, Beaver Creek und Chamonix, mussten abgesagt werden. Lediglich zwei Abfahrten konnten neu angesetzt werden. Das eine in Zermatt/Cervinia vorgesehene Rennen wurde in Gröden nachgeholt, eine der in Beaver Creek geplanten Abfahrten in Wengen.