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In Bern und Basel sind die Nerven bereits angespannt

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In Bern und Basel sind die Nerven bereits angespannt

3. August 2024, 04:30 Uhr
Der VR-Delegierte Sport Christoph Spycher spricht nach dem schwachen Saisonstart der Young Boys über die Gründe
© KEYSTONE/PETER KLAUNZER
Kaum hat die Saison begonnen, brennt es in Bern und Basel bereits lichterloh. In den «Klassikern» gegen die Zürcher Teams soll nun der erste Punktgewinn folgen.

Drei Teams stehen nach zwei Runden in der Super League noch ohne Punkte da: Bei Yverdon ist dies weniger überraschend, bei Basel schon eher und bei YB hätte wohl niemand mit einem solchen Fehlstart gerechnet. Die Berner haben sogar noch ein Spiel mehr ausgetragen, das sie mit Blick auf die Champions-League-Qualifikation vorgezogen hatten.

Drei Spiele, null Punkte und ein Torverhältnis von 2:9: Das ist eine neue Situation für die erfolgsverwöhnten Fans des Vereins, der in den letzten sieben Saisons sechs Meistertitel geholt hat. Auf den Aufschrei in den sozialen Medien musste die Vereinsführung reagieren. In einem Interview erklärte VR-Delegierter Christoph Spycher, dass auch ihn die Situation nachdenklich stimme. «Wir präsentierten uns in den ersten Spielen noch nicht als die gewünschte Einheit», sagte Spycher. Es fehle derzeit an Persönlichkeit auf dem Spielfeld.

Spycher erklärt sich

Der langjährige Sportchef erklärte dies mit den Verletzungen von Loris Benito und Mohamed Ali Camara, die in der Innenverteidigung schmerzlich vermisst würden. Kritik, der Klub sei schlecht auf die Ausfälle vorbereitet gewesen, wies Spycher zurück. Bisher habe man sich auf dem Transfermarkt zurückgehalten, da viele interessante Spieler noch auf Angebote aus den Top-5-Ligen hofften und deshalb für den Verein derzeit zu teuer seien. Er hofft, dass sich die Fans diesbezüglich in Geduld üben.

Für das Heimspiel am Sonntag gegen den mit zwei Siegen gestarteten FC Zürich wird YB also wiederum auf das bestehende Personal zurückgreifen müssen. Dennoch ist Spycher überzeugt, dass die Mannschaft «mit einer intensiven Vorbereitung und den Fans im Rücken» die ersten Punkte holen wird. Er stellte sich in seiner Ansprache auch demonstrativ hinter Trainer Patrick Rahmen und Sportchef Steve von Bergen, die in den letzten Tagen viele Einzelgespräche mit den Spielern geführt hätten und «vorbildlich vorangegangen» seien.

Celestini bleibt vage

Während die Berner den Schritt in die Öffentlichkeit machten, um den schwachen Saisonstart aufzuarbeiten, schweigen die Basler mehrheitlich über ihre offensichtlichen Probleme im Team. Für Aufsehen sorgte am vergangenen Wochenende vor allem, dass die Angreifer Thierno Barry und Benjamin Kololli aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen wurden. Die Massnahme wurde jedoch nicht näher erläutert. «Die Gründe sind nicht so wichtig», sagte Trainer Fabio Celestini an der Medienkonferenz nach der 1:2-Heimniederlage gegen Lugano. Nur: «Ohne Professionalität und Disziplin kann man keinen Erfolg haben.»

Doch die Konflikte beim FCB gehen weit über diese beiden Personalien hinaus. Dass die Nerven bereits blank liegen, zeigte auch die Szene im Stadion, als sich Goalie Marwin Hitz lautstark mit den eigenen Fans anlegte. Unterstützt wurde er dabei von den vermeintlichen Führungsspielern Fabian Frei und Taulant Xhaka, die aber auf dem Platz bisher kaum in Erscheinung getreten sind. Frei wurde gegen Lugano in der 78. Minute eingewechselt, Xhaka steht nach zwei Spielen noch ohne Einsatzminute da. Am Samstag folgt das Auswärtsspiel gegen GC, das zwar erst einen Punkt geholt hat, aber einen gefestigteren Eindruck hinterlässt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 3. August 2024 04:30
aktualisiert: 3. August 2024 04:30
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