Ilaria Renggli holt 7. Schweizer Medaille in Paris
Die letzten Tage verliefen strapaziös. Ilaria Renggli bestritt in Einzel und Doppel in fünf Tagen neun Spiele - und das in einer Atmosphäre, wie sie sie zuvor noch nie erlebt hatte. Im Spiel um Bronze gegen die Japanerin Yuma Yamazaki (21:13, 21:14) konnte sie die Müdigkeit verdrängen: «Ich sagte mir: Es ist mein letztes Spiel, und ich gebe nochmals alles. Nachher kommen die Ferien.»
Die Medaille und die Ferien verdiente sich Ilaria Renggli: In der Vorrunde erwischte sie eine extrem komplizierte Gruppe. Sie musste die Weltmeisterin von 2022 ausschalten, um weiterzukommen. Nachher besiegte sie die Nummer 3 der Setzliste. Die einzigen Niederlagen kassierte sie gegen die Chinesin Li Hongyan - und auch in diesen zwei Partien schlug sie sich hervorragend. Renggli ist nun die weltbeste Para-Badmintonspielerin ausserhalb Chinas - und «das tönt schon speziell».
Renggli spielt erst seit 2020 Rollstuhl-Badminton. Die ehemalige Kunstturnerin hat aber in der kurzen Zeit unfassbare Fortschritte gemacht. Nationaltrainer Marc Lutz blickt auf die letzten Tage zurück: «Hätte vor einer Woche jemand gesagt, dass Ilaria (Renggli) die Gruppe übersteht und vielleicht noch eine Partie gewinnt, wir hätten unterschrieben. Sie hat aber einen unglaublichen Steigerungslauf hingelegt. Das ist ihre Stärke: Wenn es drauf ankommt, liefert sie ab.»
Klar ist: Ilaria Renggli steht erst am Anfang ihrer Karriere und hinsichtlich Los Angeles in vier Jahren werden sich die Gegnerinnen warm anziehen müssen. Der Nationaltrainer sagt es so: «Sie hat noch viel Steigerungspotenzial.»