«Ich bin einfach ich»
Anlässlich der 1270. Partie von Ambühl in der höchsten Schweizer Liga, womit er nun in dieser Statistik vor Beat Gerber (1269) alleiniger Rekordhalter ist, wurde ein spezielles T-Shirt kreiert. Vorne ist ein Foto und die Unterschrift des 41-Jährigen aufgedruckt, hinten steht: «Jäger & Sammler der Rekorde: Meiste Spiele National League, meiste Spiele HC Davos, meiste Spiele Nationalmannschaft, meiste Spiele Weltmeisterschaft, meiste Punkte Nationalmannschaft.»
Auf die Bestmarken angesprochen, antwortete Ambühl: «Ich mache mir momentan nicht so viele Gedanken darüber. Aber logisch, an einem Tag wie heute, schaust du ein bisschen zurück, wie das Ganze zu Stande gekommen ist, denkst du an jene Leute, die dir diesen Weg ermöglicht haben. Vor allem für diese freut es mich.» Letztere Aussage unterstreicht den Charakter von Ambühl perfekt. Er ist ein Teamplayer und keiner, der gerne im Mittelpunkt steht. Deshalb war er froh, als das Spiel gegen Bern (4:3 nach Penaltyschiessen) nach einer kurzen Ehrung «endlich losging».
Was macht ihn an der Zahl 1270 am meisten stolz? «Mich macht stolz, dass ich in meinem Alter noch dabei sein kann. Das ist nicht selbstverständlich. Doch wenn du Freude und Leidenschaft für etwas hast, fällt dir alles einfacher.» Zudem ist Ambühl mit einer guten Konstitution gesegnet, obwohl er nicht speziell auf die Ernährung achtet, scheint über unerschöpfliche Energiereserven zu verfügen. Nicht umsonst bezeichnen ihn viele als «Duracell-Hase».
So beeindruckend die Karriere von Ambühl ist, so beeindruckend ist er als Mensch. Dass er achtmal zum beliebtesten Spieler der Liga gekürt wurde, sagt alles aus. Er ist die Bescheidenheit in Person geblieben. «Ich bin einfach ich und mache das, was für mich richtig ist», sagte der zweifache WM-Silbermedaillengewinner und sechsfache Schweizer Meister dazu.
Ambühl möchte dem Eishockey auch nach der Karriere erhalten bleiben, doch geht es nach ihm, wird der bis 2025 laufende Vertrag mit dem HCD nicht der letzte als Spieler sein. «Es kann schnell gehen, aber Stand jetzt würde ich schon gerne noch eine weitere Saison spielen.» Zuerst einmal ist er nun aber froh, dass wieder Normalität einkehrt. «Es war extrem cool. Die Wertschätzung, die ich gekriegt habe, ist sehr speziell. Aber für mich ist auch gut, wenn wieder die Mannschaft im Fokus steht und nicht ich allein», sagte Ambühl.