Fakten, Statistiken und Prognosen zur Biathlon-WM im Überblick
Ein Dutzend Titel
Zwölf Titel werden bei der WM 2024 vergeben. Die Entscheidungen in der Reihenfolge des Programms: Mixed-Staffel, Sprint, Verfolgung, Einzel, Single-Mixed-Staffel, Staffel und Massenstart. Wer alle Rennen bestreitet, steht siebenmal am Start. Die WM ist nicht mehr Teil des Weltcups.
Der Favoritenkreis
Bei den Männern kommt weiterhin keiner an den Norwegern vorbei. Mit Johannes Thingnes Bö an der Spitze halten die Skandinavier derzeit die ersten sechs Plätze im Gesamtweltcup. Es braucht also auch bei der WM einen besonderen Tag, um den Norwegern die Show zu stehlen.
Bei den Frauen sind die Favoritinnen nicht ganz so leicht zu benennen. Gleich drei Eisen im Feuer haben die Französinnen mit Justine Braisaz-Bouchet, Julia Simon und Lou Jeanmonnot. Sie sind wie Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen, Lisa Vittozzi aus Italien und Elvira Öberg aus Schweden in den Top 6 und somit vor Lena Häcki-Gross klassiert.
Die Schweizer Medaillenhoffnungen
Lena Häcki-Gross stand in diesem Winter im Weltcup schon dreimal auf dem Podest. Die 28-Jährige hat das Potenzial für die erste Schweizer Medaille an einer Biathlon-WM - so wie das Selina Gasparin 2014 bereits einmal an Olympischen Spielen geschafft hat. Auch für Niklas Hartweg oder allenfalls Sebastian Stalder liegt an einem perfekten Tag der Coup drin.
Amy Baserga, Aita und Elisa Gasparin sowie Lena Häcki-Gross plus Joscha Burkhalter, Jeremy Finello, Niklas Hartweg und Sebastian Stalder bilden je ein Quartett für die nach Geschlechtern getrennten Staffeln. In den beiden Mixed-Staffeln ist die Chance auf eine Medaille aber grösser.
Nove Mesto, ein Sport-Mekka
Nove Mesto liegt in Tschechien und zählt knapp 10'000 Einwohner. Seit 2012 werden dort Weltcup-Rennen im Biathlon ausgetragen, 2013 war die Gemeinde erstmals WM-Gastgeber - Elisa und Aita Gasparin standen schon damals am Start. Auch Weltcup-Rennen im Langlauf oder im Mountainbike finden regelmässig in Nove Mesto statt. Viele Biathleten schwärmen von den begeisterungsfähigen Zuschauern in der Region Mähren.
Das Preisgeld
25'000 Euro werden für einen Sieg in einem Einzelwettkampf ausbezahlt. Der Zweitplatzierte erhält 19'000, für den Dritten gibt es 14'000 Euro. Bis zum 30. Platz werden Gelder verteilt, der 30. erhält noch 200 Euro. Insgesamt werden pro Rennen 140'800 Euro ausgeschüttet.
Das Wetter
Laut Vorhersagen gibt es deutliche Plusgrade, auch in der zweiten Woche soll es nicht richtig kalt werden. Das heisst: Wer eine gute Alternative zum seit dieser Saison im Wachs verbotenen Fluor hat, wird im Vorteil sein. Die Service-Crew von Swiss-Ski hat die Präparation der Ski bislang sehr gut hingekriegt.
Abseits eines Bandes entlang der WM-Strecken liegt kein Schnee, weshalb das Schweizer Team für regenerative Trainingseinheiten auch die Rollski im Gepäck hat.
Der Schiessstand
Die Laufstrecke gilt nicht als speziell anspruchsvoll, aber der Schiessstand hat seine Tücken. Nach einem Aufstieg muss auf der Geraden zu den Scheiben genügend lang dosiert werden, um den Pulsschlag in den richtigen Bereich zu kriegen. Beim Schiessstand mit den steilen Tribünen kann es ohrenbetäubend laut werden. Ausserdem findet die Mehrzahl der Rennen in der Dunkelheit am frühen Abend statt - unter Flutlicht treten die Biathletinnen und Biathleten sonst fast nie an.
Björndalen muss zittern
Die meisten WM-Medaillen gewann bisher Ole Einar Björndalen. Der Norweger holte 20 Mal Gold, 14 Mal Silber und 11 Mal Bronze. Sein Landsmann Johannes Thingnes Bö ist ihm auf den Fersen, er heimste bisher 17 Titel ein. Letztes Jahr in Oberhof holte Bö als erster männlicher Biathlet sieben Medaillen bei einer WM: fünf in Gold, einmal in Silber und einmal in Bronze.