Erster Triumph seit 2004 für Fussball-Zwerg
«Das war ein perfektes Spiel», sagte San Marinos Nationaltrainer Roberto Cevoli nach dem 1:0 gegen Liechtenstein in der Nations League. Er müsse seinen Spielern Komplimente machen. «Sie wollten diesen Sieg so sehr, und sie haben ihn mit grossen Opfern geschafft», schwärmte der 55-Jährige, der zuvor einen Generationswechsel eingeleitet hatte.
Beim Erfolg für die Kicker aus der kleinen Republik im Norden Mittelitaliens erzielte Nicko Sensoli in der 53. Minute den entscheidenden Treffer. «Das Tor ist ein unglaubliches Gefühl», sagte Sensoli dem Sender RTV San Marino.
Als die Sammarinesi im April 2004 ihr bisher einziges Länderspiel - gegen denselben Gegner - gewannen, war Sensoli noch gar nicht geboren. Das Tor widmete der 19-Jährige seiner Familie, die dabei war, seinem besten Freund, der gekommen war, ihn zu sehen, und allen Fans. «Jetzt wollen wir den Augenblick geniessen und ans nächste Spiel denken», sagte er weiter.
Fünftkleinstes Land der Welt
Coach Cevoli stellte fest, dass die gute Verbandsarbeit jetzt Ergebnisse zeige. Er verwies zugleich auf den Einsatz sehr junger Spieler. «Drei aus dem Jahrgang 2006 und einer aus 2005, das ist ein weiterer Grund, für mich zu prahlen», sagte Cevoli. Auch Verteidiger Giacomo Benvenuti (18) liess seinen Emotionen freien Lauf: «Ein einzigartiges Gefühl, wirklich ein Traum», sagte er in die Kamera.
San Marino, im Hinterland der italienischen Adria rund 15 Kilometer südwestlich von Rimini gelegen, ist mit einer Fläche von 60 Quadratkilometern und 30'000 Einwohnern der fünftkleinste Staat der Welt. Liechtenstein ist mit 160 Quadratkilometern auch nicht besonders gross und kommt auf knapp 40'000 Einwohner.
In der Weltrangliste des Weltverbands FIFA steht San Marino auf dem 210. und letzten Platz. Liechtenstein belegt Platz 199. Die Schweiz spielte zuletzt in der Qualifikation für die EM-Endrunde 2016 gegen San Marino. Dabei gewann das Team des damaligen Nationaltrainers Vladimir Petkovic im Oktober 2014 auswärts in Serravalle 4:0 und ein Jahr später in St. Gallen 7:0.