Dritter Korb für den FC Bayern
«Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude, und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen», liess Rangnick per Communiqué des österreichischen Verbandes ausrichten. Er wolle betonen, dass dies keine Absage an den FC Bayern sei, «sondern ein Entscheid für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele».
Gemäss Recherchen der deutschen Zeitung «Bild» habe Rangnick die Bayern bereits am Mittwochabend persönlich informiert. Sein Hauptargument: Er könne nicht zwei Jobs gleichzeitig machen, in dem er mit Österreich die EM absolviere und zugleich in die Planung des Bayern-Kaders für kommende Saison eingebunden sei.
Freudig reagierte Peter Schöttel, Österreichs Sportdirektor im Verband: «Wir haben verstanden, dass Ralf zwei sehr attraktive Optionen hatte, und haben ihm die Zeit gegeben, alles in Ruhe abzuwägen. Wir sind stolz, dass er sich für Österreich entschieden hat.»
Die Münchner suchen somit weiterhin einen Nachfolger für den derzeitigen Coach Thomas Tuchel, dessen Vertrag im Sommer vorzeitig aufgelöst wird. Vor Rangnick hatten bereits Xabi Alonso von Meister Bayer Leverkusen und Deutschlands Nationaltrainer Julian Nagelsmann abgesagt.
Ein Verbleib von Tuchel wurde kürzlich vom Klub ausgeschlossen, obwohl die Mannschaft in der Champions League in den Halbfinals steht und im Hinspiel gegen Real Madrid 2:2 spielte. Selbst ein Sieg in der Königsklasse könne Tuchel nicht weiter im Amt halten - das Ausscheiden gegen den Drittligisten Saarbrücken im Cup und der klar verpasste Titel in Meisterschaft wiegen zu schwer.