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Die sechs Etappen von Xhaka und Co. auf dem Weg nach Berlin

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Die sechs Etappen von Xhaka und Co. auf dem Weg nach Berlin

29. Juni 2024, 05:01 Uhr
Die Schweiz war in den letzten zehn Jahren Stammgast in den Achtelfinals der grossen Turniere, zum Weiterkommen reichte es aber nur einmal
© KEYSTONE/PETER KLAUNZER
Das Schweizer Nationalteam bestreitet am Samstag in Berlin sein siebtes K.o.-Rundenspiel in den letzten zehn Jahren. Ein Rückblick auf die bisherigen sechs von São Paulo bis Katar.

Nackenschlag in São Paulo

WM 2014: Schweiz - Argentinien 0:1. - Corinthians Arena, São Paulo. - 63'255 Zuschauer. - Tor: 118. Di Maria 0:1.

Das Spiel: Die Schweiz hält die Argentinier um Lionel Messi gut 117 Minuten in Schach. Dann sprintet der Ausnahmekönner über das halbe Feld und zerstörte zusammen mit Angel Di Maria die Schweizer Hoffnungen im letzten Spiel unter Trainer Ottmar Hitzfeld. Fast schmerzhafter in Erinnerung als Di Marias Tor bleibt die verpasste Ausgleichsmöglichkeit Sekunden vor Schluss: Blerim Dzemaili setzt den Ball aus idealer Position mit dem Kopf um wenige Zentimeter daneben.

Spieler aus dem aktuellen EM-Kader. Im Einsatz (4): Schär, Rodriguez, Shaqiri, Xhaka. - Nicht eingesetzt (1): Sommer. - Trainer: Ottmar Hitzfeld.

Das Zitat zum Spiel: «In den letzten drei Minuten habe ich nochmals alles erlebt, was einem während eines ganzen Trainerlebens passieren kann.» (Ottmar Hitzfeld)

Fehlschuss in Saint-Etienne

EM 2016: Schweiz - Polen 1:1; 4:5 i.P. - Geoffroy Guichard, Saint-Etienne. - 38'842 Zuschauer. - Tore: 39. Blaszczykowski 0:1. 82. Shaqiri 1:1.

Das Spiel: Die Schweiz dominiert die Partie. Nach der polnischen Führung trifft Haris Seferovic nur die Latte, bevor Xherdan Shaqiri mit einem brillanten Seitfallzieher aus 16 Metern der Ausgleich gelingt. Später kommen Ricardo Rodriguez und Eren Derdiyok dem zweiten Schweizer Treffer nahe. Im Penaltyschiessen treffen alle Polen und alle Schweizer - bis auf den in diesem Turnier ansonsten überragenden Granit Xhaka. Sein Schuss geht am Pfosten vorbei.

Spieler aus dem aktuellen EM-Kader. Im Einsatz (6): Sommer, Schär, Rodriguez, Xhaka, Shaqiri, Embolo. - Nicht eingesetzt (2): Elvedi und Zakaria. - Trainer: Vladimir Petkovic.

Das Zitat zum Spiel: «Einer muss in einem Penaltyschiessen den Fehler machen. Heute war ich es. Aber ich verspreche, ich werde beim nächsten Mal wieder hinstehen und wieder einen Penalty schiessen.» (Granit Xhaka)

Leerlauf in St. Petersburg

WM 2018: Schweiz - Schweden 0:1. - St. Petersburg. - 64'042 Zuschauer. - Tor: 66. Forsberg 0:1.

Das Spiel: Nach dem überzeugenden, aber wegen des Doppeladlers heiss diskutierten Auftritt gegen Serbien verläuft das Duell gegen Schweden schmerzhaft unspektakulär. Mehr als Chancen von Blerim Dzemaili und Breel Embolo hat die Mannschaft von Vladimir Petkovic nicht vorzuweisen. Schweden ist auf der Gegenseite zumindest effizient. Ein von Manuel Akanji unhaltbar abgefälschter Schuss von Emil Forsberg sorgt für die Entscheidung.

Spieler aus dem aktuellen EM-Kader. Im Einsatz (7): Sommer, Akanji, Rodriguez, Xhaka, Shaqiri, Embolo, Zuber. Nicht eingesetzt (5): Mvogo, Elvedi, Schär, Freuler, Zakaria. - Trainer: Vladimir Petkovic.

Das Zitat zum Spiel: «Wir werden uns weiter entwickeln, und dann versuchen wir es in zwei Jahren wieder.» (Xherdan Shaqiri)

Krönung in Bukarest

EM 2021: Schweiz - Frankreich 3:3; 5:4 i.P. - Bukarest. - 22'642 Zuschauer. - Tore: 15. Seferovic 1:0. 57. Benzema 1:1. 59. Benzema 1:2. 75. Pogba 1:3. 81. Seferovic 2:3. 90. Gavranovic 3:3.

Das Spiel: Bis zum Ende alles geben, ist das Motto der Schweizer drei Jahre nach der Enttäuschung gegen Schweden. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit machen Haris Seferovic mit seinem zweiten Tor und Mario Gavranovic einen 1:3-Rückstand gegen den Weltmeister wett. Im Penaltyschiessen bleibt die Schweiz so makellos wie in ihrer Einstellung während den vorhergegangenen 120 Minuten: Gavranovic, Fabian Schär, Manuel Akanji, Ruben Vargas und Admir Mehmedi treffen. Kylian Mbappé scheitert an Yann Sommer.

Spieler aus dem aktuellen EM-Kader. Im Einsatz (12): Sommer, Elvedi, Akanji, Rodriguez, Widmer, Freuler, Xhaka, Shaqiri, Seferovic, Zuber, Embolo, Vargas, Schär. - Nicht eingesetzt (3): Kobel, Mvogo, Zakaria. - Trainer: Vladimir Petkovic.

Das Zitat zum Spiel: «Der verschossene Penalty, dann die zwei Gegentore innerhalb von zwei Minuten. Für normale Menschen wäre so etwas schwierig zu meistern, aber heute waren wir ein Super-Team, das immer an sich geglaubt hat.» (Vladimir Petkovic)

Déjà-Vu in St. Petersburg

EM 2021: Schweiz - Spanien 1:1; 1:3 i.P. - St. Petersburg. - 24'764 Zuschauer. - Tore: 8. Zakaria (Eigentor) 0:1. 68. Shaqiri 1:1.

Das Spiel: Granit Xhaka gesperrt, Breel Embolo früh verletzt und Remo Freuler nach 77 Minuten mit einer harten Roten Karte vom Feld gestellt: Der erste Viertelfinal an einem grossen Turnier seit 1954 verläuft nicht ideal. Trotzdem kommt die Schweiz im letzten Match unter Vladimir Petkovic erneut ins Penaltyschiessen. Dort trifft aber anders als beim Exploit gegen Frankreich nur Mario Gavranovic.

Spieler aus dem aktuellen EM-Kader. Im Einsatz (12): Sommer, Elvedi, Akanji, Rodriguez, Widmer, Zakaria, Freuler, Shaqiri, Embolo, Vargas, Schär, Zuber. - Nicht eingesetzt (2): Kobel, Mvogo, Xhaka (gesperrt). - Trainer: Vladimir Petkovic.

Das Zitat zum Spiel: «Wer jetzt nicht Fan der Schweiz ist, dem ist nicht mehr zu helfen.» (ZDF)

Debakel in Lusail

WM 2022: Schweiz - Portugal 1:6 (0:2). Lusail. - 83'720 Zuschauer. - Tore: 17. Ramos 1:0. 33. Pepe 2:0. 51. Ramos 3:0. 55. Guerreiro 4:0. 58. Akanji 4:1. 67. Ramos 5:1. Rafael Leão 6:1.

Es ist der bislang letzte Achtelfinal dieser Generation um Granit Xhaka und der einzige, der nie einen Hauch Hoffnung zuliess. Ab dem 0:1 in der 17. Minute geht für das kurzfristig taktisch umgestellte Team von Murat Yakin alles viel zu schnell. Der einzige Schweizer Treffer durch Manuel Akanji fällt kurz vor Ablauf der ersten Stunde, als es bereits 0:4 steht. Keine zehn Minuten benötigen die bis in die Schlussviertelstunde ohne Cristiano Ronaldo spielenden Portugiesen für eine Antwort auf das kurze Aufbäumen der Schweizer: Gonçalo Ramos erzielt seinen dritten Treffer zum 5:1. Rafael Leão macht in der Nachspielzeit die höchste Schweizer WM-Niederlage mit dem 6:1 perfekt.

Spieler aus dem aktuelle EM-Kader. Im Einsatz (12): Sommer, Schär, Akanji, Rodriguez, Freuler, Zakaria, Xhaka, Shaqiri, Vargas, Okafor, Embolo, Jashari. - Nicht eingesetzt (7): Kobel, Elvedi, Aebischer, Rieder, Steffen, Zakaria, Widmer (krank). - Trainer: Murat Yakin.

Das Zitat zum Spiel: «Wir waren gefühlt immer einen Schritt zu spät. Wir können uns nur bei der ganzen Schweiz entschuldigen.» (Remo Freuler)

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. Juni 2024 05:01
aktualisiert: 29. Juni 2024 05:01