Debrunner holt Gold über 5000 m
Debrunner ist eine logische Siegerin. Die 29-jährige Thurgauerin nahm das Rennen über 5000 m als Weltmeisterin in Angriff. Sie dominierte das Rennen zusammen mit der amerikanerinischen Weltrekordhalterin Susannah Scaroni. Den entscheidenden Angriff lancierte die Schweizerin in der letzten Runde auf der Gegengeraden. Mit 10:43,62 Minuten stellte sie einen paralympischen Rekord über 5000 m auf.
Für Debrunner ist es die zweite Goldmedaille an Paralympics, nachdem sie vor drei Jahren in Tokio über 400 m triumphiert hatte. Bis im Februar 2022 arbeitete sie neben der Leichtathletik als Lehrerin, seither ist sie Vollprofi. Das zahlte sich aus. An der Para-Weltmeisterschaften vor einem Jahr, die ebenfalls in Paris stattfanden, holte sie viermal Gold und einmal Silber.
Nun schaffte sie auch an den laufenden Paralympics bei erster Gelegenheit den Sprung aufs oberste Podest. «Ich war mir lange nicht sicher, da Susannah ein extrem hohes Tempo gefahren ist, als wir zu zweit unterwegs waren», sagte Debrunner gegenüber dem Schweizer Fernsehen. «Ich war immer ziemlich im roten Bereich. Als sie früh anzog, entschied ich mich, länger im Windschatten zu bleiben und nachher zu attackieren. Das ist mir gelungen.»
Debrunner ist aufgrund eines Tumors an der Wirbelsäule seit Geburt im Rollstuhl unterwegs und entdeckte schon als junges Mädchen ihre Leidenschaft für die Leichtathletik. In Paris plant sie, in fünf weiteren Disziplinen anzutreten, und zwar der Reihe nach über 800 m, 1500 m, 100 m, 400 m und im Marathon. Sie kann sich auf allen Strecken Medaillenchancen ausrechnen, dürfte also noch für mehr Schlagzeilen sorgen.
Die Hoffnungen auf weitere Schweizer Podestplätze über 5000 m erfüllten sich nicht. Patricia Eachus und Manuele Schär belegten die Ränge 4 und 5. Sie mussten sich auf der Zielgeraden der Australierin Madison de Rozario geschlagen geben. Schär hatte vor drei Jahren in Tokio Silber in dieser Disziplin geholt.