Dänemark will Deutschland nervös machen
Für Begeisterungsstürme haben die Dänen in der Heimat noch nicht gesorgt. Gerademal zwei Treffer sind ihnen gelungen, obwohl sie mit Jonas Wind und Rasmus Höjlund zwei hoch eingeschätzte, aber in Deutschland noch fast wirkungslose Stürmer in ihren Reihen haben. Manchester Uniteds 70-Millionen-Einkauf Höjlund schoss in drei Spielen nur zweimal aufs Tor. Den Achtelfinal-Einzug machten die Skandinavier mit einem torlosen Remis gegen Serbien perfekt, womit sie immerhin schon mal besser abgeschnitten haben als an der WM in Katar, als die Vorrunde nicht überstanden wurde.
«Ich denke, wir können jetzt etwas relaxter spielen», sagt Kasper Hjulmand, dessen Vertrag als Nationalcoach trotz der WM-Enttäuschung bis 2026 verlängert wurde. Aus diesen Worten zu schliessen, dass die Dänen zu einem Sturmlauf ansetzen, wäre aber voreilig. Man wolle so lange wie möglich «am Leben bleiben», so der für Wolfsburg spielende Wind: «Je mehr Zeit vergeht, desto grösser wird der Druck der deutschen Fans. Man erwartet von der Mannschaft, dass es weitergeht. Für uns sehe ich darin nichts Negatives.»
Dänemark soll für die Deutschen nur der Anfang sein auf dem Weg durch den Turnierbaum, der gefährlichere Abzweigungen bereit halten wird, wie in den Medien des Gastgebers bereits hingewiesen wird: Spanien im Viertelfinal, Frankreich oder Portugal im Halbfinal. Warnende Worte kommen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler: «Wir tun alle gut daran, erstmals nur auf den Achtelfinal fokussiert zu sein.» Dänemark sei eine sehr körperbetonte, robuste Mannschaft, die es jedem Gegner schwer macht, Chancen zu kreieren.
Gegen die Schweiz rettete Niclas Füllkrug als Joker die Deutschen vor einer Niederlage. Damit hat der Dortmunder Stürmer einige Pluspunkte bei Bundestrainer Julian Nagelsmann gesammelt, vielleicht sogar ausreichend viele, um in «seinem» Stadion gegen Dänemark von Beginn weg zu spielen. Das andere Fragezeichen rund um die Startformation der Deutschen betrifft Antonio Rüdiger. Der gegen die Schweiz verletzt ausgewechselte Innenverteidiger würde bei zufriedenstellendem Fitnessstand an der Seite von Nico Schlotterbeck auflaufen, da Jonathan Tah gesperrt ist. Sollte auch Rüdiger ausfallen, würde Stuttgarts Waldemar Anton in der Innenverteidigung zum Zuge kommen.
Die möglichen Aufstellungen:
Deutschland - Dänemark
Dortmund. - Samstag, 21.00. - SR Oliver.
Deutschland: 1 Neuer; 6 Kimmich, 2 Rüdiger, 15 Schlotterbeck, 18 Mittelstädt; 23 Andrich, 6 Kroos; 10 Musiala, 21 Gündogan, 17 Wirtz; 7 Havertz.
Dänemark: 1 Schmeichel; 2 Andersen, 6 Christensen, 3 Vestergaard; 18 Bah, 8 Delaney, 23 Höjbjerg, 5 Maehle; 10 Eriksen; 19 Wind, 9 Höjlund.
Bemerkungen: Deutschland ohne Tah (gesperrt). Dänemark ohne Hjulmand (gesperrt).