Colombo Dritter beim Saisonauftakt - weit vor Schurter/Flückiger
Der 26-jährige Tessiner wurde in Mairiporã in Abwesenheit des Amstel-Gold-Race-Siegers Tom Pidcock und dem in den letzten Wochen ebenfalls auf der Strasse brillierenden Mathieu van der Poel Dritter hinter dem Amerikaner Christopher Blevins und dem Franzosen Victor Koretzky - weit vor den designierten Olympia-Trümpfen Mathias Flückiger und Nino Schurter.
Colombo, der zwischen 2022 und 2023 verletzungsbedingt fast ein Jahr keine Rennen bestreiten konnte und sich nach dem Comeback von weit hinten in der Startliste wieder nach vorne arbeiten musste, hinterliess im ersten von zwei Weltcup-Rennen in acht Tagen in der brasilianischen Hitze klar den stärksten Eindruck von den Schweizern. Ohne sein Top-Resultat hätte es für die erfolgsverwöhnten Athleten von Swiss Cycling, die in der letzten Saison in jedem Rennen mindestens einen Fahrer auf dem Podest hatten und vier der acht Weltcuprennen gewannen, eine Schlappe abgesetzt; die nächstbesten folgten mit Lars Forster und Mathias Flückiger erst in den Rängen 18 und 21.
Flückiger steckte in der Anfangsphase lange im Pulk fest und konnte auf dem Kurs mit wenigen guten Überholmöglichkeiten nie in den Kampf um die vorderen Ränge eingreifen. Schurter kam in der dritten von sieben Runden zu Fall und beendete das Rennen als 35. ausserhalb der Top 30.
Colombo seinerseits mischte, auch dank wieder günstigerer Startnummer, bereits früh im Rennen ganz vorne mit und hatte im Finish zwei Sekunden hinter Blevins im Sprint um den 2. Platz mit Koretzky hauchdünn das Nachsehen. Als Dritter realisierte er seinen zweiten Weltcup-Podestplatz im olympischen Cross-Country nach Rang 2 in Mont-Sainte-Anne 2022. «Ich habe im Winter extrem hart gearbeitet nach den Verletzungen. Jetzt bin extrem glücklich, dass wieder da bin», sagte er im Nachgang.
Bereits am nächsten Wochenende geht es in Araxá mit der zweiten Weltcuprennen in Brasilien weiter. Die Selektion für die Olympischen Spiele 2024 in Paris erfolgt Ende Mai nach der dritten Station in Nove Mesto. Obwohl die Schweiz das Nationenranking anführt, kann sie nur noch je zwei und nicht mehr wie früher drei Athletinnen und Athleten an die Spiele entsenden.