Catherine Debrunner auch im Marathon eine Klasse für sich
Catherine Debrunner - wer denn sonst. Nach Gold auf der Bahn über 5000 m, 1500 m, 800 m und 400 m (und Silber über 100 m) war die 29-jährige Ostschweizerin auch bei ihrer paralympischen Premiere über die historische Distanz nicht zu schlagen.
Die Dominatorin sorgte früh, sehr früh für klare Verhältnisse. Sie schlug auf den ersten Metern ein Tempo an, dem ihre Konkurrentinnen nicht gewachsen waren. Sie zog schnell weg und fuhr ein einsames Rennen an der Spitze. Die erste Hälfte des Pensums brachte sie zwei Minuten schneller als die Nächstbesten hinter sich, das Ziel erreichte sie mit fast viereinhalb Minuten Vorsprung auf die Australierin Madison de Rozario, die Marathon- und 800-m-Siegerin in Tokio vor drei Jahren.
Für Catherine Debrunner war der Marathon nicht nur eine Triumph-Fahrt, sondern auch eine Grenzerfahrung, «die ich so noch nie gemacht habe. Es war ein grosser Kampf auf einer schwierigen Strecke. Vor allem die Abschnitte mit den Pflastersteinen waren für uns Rollstuhlfahrerinnen sehr fragwürdig. Ich weiss nicht, wo ich diese Energie noch hergeholt habe.»
Nicht ganz nach Wunsch lief es Manuel Schär. Nichts wurde aus der dritten Medaille an diesen Paralympics nach Gold über 800 m und Silber über 400 m. Die ebenfalls als Anwärterin auf einen Podestplatz gestartete Luzernerin belegte Rang 4. Auf die Gewinnerin der Bronzemedaille, die Amerikanerin Susannah Scaroni, büsste sie fast drei Minuten ein. Die Zürcherin Patricia Eachus, die dritte Schweizer Teilnehmerin, folgte auf Platz 11.