Briten dominieren Teamspringen - Schweizer lecken noch Wunden
Die Briten Ben Maher auf Dallas Vegas Batilly, Harry Charles auf Romeo und Scott Brash auf Jefferson handelten sich bloss zwei Strafpunkte ein. Die USA (4), Frankreich (7) und die Niederlande (7) totalisierten am Ende weniger als zwei Abwürfe. Die Schweizer Springreiter hatten sich am Donnerstag in der Qualifikation sechs Abwürfe geleistet.
Den hochklassigen Team-Final als Zuschauer miterleben zu müssen, dürfte bei den Schweizer Springreitern nochmals Wunden aufgerissen haben - zumal eines der qualifizierten Teams, Mexiko, gar nicht erst zum Final antrat (Was? Sogar Mexiko hat uns in der Qualifikation geschlagen?).
Dass die hochdekorierten Schweizer Springreiter am Nationalfeiertag in der Qualifikation ausschieden, geht als eine der grössten negativen Schweizer Überraschungen in die Geschichte dieser Sportart ein. Und das mit drei Reitern (Steve Guerdat, Pius Schwizer, Martin Fuchs), die alle schon die Nummer 1 der Welt gewesen sind.
Was ergab die Analyse? Equipenchef Peter van der Waaij konnte das «Debakel» auch am Tag danach nicht erklären. Und Evelyne Niklaus, der Delegationsleiterin der Reiter, fehlte ebenfalls die Erklärung, denn «damit hat sicher niemand gerechnet».
Die Springreiter selber griffen mit Blick aufs Einzel zu Durchhalteparolen. Man habe in der Vorbereitung keine Fehler gemacht. Letztlich hätten sie einfach nur einen miesen Tag im allerdümmsten Moment eingezogen. Im Einzel wollen sie sich rehabilitieren. Guerdat, Schwizer und Fuchs versprechen Wiedergutmachung für nächste Woche.
Am Sonntag dürfen die vier Schweizer Springreiter im Garten der ehemaligen Residenz der französischen Könige, auf den Anlagen des Schlosses Versailles wieder trainieren. Nach diesem Training wird entschieden, welche drei Reiter im Einzel antreten dürfen. Der Genfer Edouard Schmitz mit Gamin, der Ersatzreiter vom Donnerstag, könnte für Schwizer, dem gleich drei Abwürfe unterliefen, eingewechselt werden.