Zürcher Gratistests für Geschlechtskrankheiten werden rege genutzt
Chlamydien wurden bei den Gratistests 124 Mal festgestellt. Bei Syphillis waren es seit Projektstart vor einem Jahr neun Fälle. Dazu kamen vier HIV-Infektionen, wie aus den Zahlen der Stadt vom Montag hervorgeht. Unter den Ratsuchenden waren 53 Prozent Männer, 44 Prozent Frauen und 3 Prozent non-binäre oder andere Personen.
Das Pilotprojekt wird noch bis 2026 weitergeführt. Es richtet sich an Zürcherinnen und Zürcher bis 25 Jahre und an ärmere Einwohnerinnen und Einwohner mit Kultur-Legi.
Die Stadt ist bisher zufrieden. Das Projekt zeige, dass das niederschwellige Angebot stark genutzt werde, wird Stadtrat Andreas Hauri (GLP) in einer Mitteilung zitiert. Die Tests würden dazu beitragen, sexuell übertragbare Infektionen einzudämmen.
Die meisten würden sonst gar nicht testen
Eine Befragung des Testpublikums zeigte, dass 83 Prozent sich «weniger oft oder gar nicht» testen lassen würde, wenn es das aktuelle Gratis-Angebot nicht gäbe.
Von den Krankenkassen werden solche Tests bei Personen ohne Symptome nur in Ausnahmefällen übernommen. Bei jungen Menschen mit tiefem Einkommen und gleichzeitig hoher Franchise sind 260 Franken aber ein Problem - so dass häufig auf den Test verzichtet wird.
Die Stadt Zürich, in der besonders viele junge und somit sexuell aktive Menschen leben, hat in Sachen Geschlechtskrankheiten einen unrühmlichen Spitzenplatz. In keiner anderen Region des Landes gibt es so viele Fälle von Geschlechtskrankheiten wie hier.