Zürcher Gericht verurteilt Flixbus-Fahrer wegen fahrlässiger Tötung
Der erfahrene Chauffeur hätte das Tempo auf der schneebedeckten Sihlhochbrücke anpassen müssen, hielt der Richter fest. Der tragische Unfall habe zu vielen Opfern geführt.
Der Chauffeur habe die Verantwortung gehabt und die Verhältnisse gekannt. Der Beschuldigte habe die Strecke in den Monaten zuvor mehrfach befahren. Ihm sei bewusst gewesen, wo er durchfahren müsste.
Der Anruf bei der Flixbus-Zentrale zeige, dass den Fahrern die schwierigen Verhältnisse bewusst waren. Wäre er langsamer unterwegs gewesen, hätte er anhalten können, sagte der Richter. Seine Sorgfaltspflicht habe der Chauffeur grob missachtet.
Frau in die Sihl geschleudert
Dass die Opfer nicht angeschnallt waren, habe der Beschuldigte gewusst. Auch darum hätte er vorsichtiger fahren müssen.
Für die Richter ist klar, dass der zweite Chauffeur wegen des Unfalls, nicht wegen seiner Vorerkrankungen starb, wie die Anwältin argumentiert hatte. Weniger klar sei, ob das zweite Todesopfer, eine Frau, aus dem Bus in die Sihl geschleudert worden war. Auch sie sei aber als Folge des Unfalls gestorben.
Der 63-Jährige wird wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung und grober Verkehrsregelverletzung verurteilt. Beim Unfall im Dezember 2018 starben zwei Menschen, dutzende Passagiere wurden verletzt.