Winterthur steigt bei der Landesausstellung Nexpo aus
Der geschätzte Kostenanteil der Stadt Winterthur an der Nexpo hätte insgesamt etwa 3,07 Millionen Franken betragen, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Für die Winterthurer Stadtkasse zu viel. Ein Engagement in diesem Umfang sei nicht mehr möglich. Bis heute wurden seitens Stadt etwa 257'000 Franken an Beiträgen geleistet.
Ein weiterer Grund für den Rückzug ist auch der Bund: Der Bundesrat will frühestens Ende 2026 über eine mögliche Mitfinanzierung der Nexpo entscheiden. Der Verein Nexpo hofft, dass Bund und Kantone zwei Drittel der Gesamtkosten übernehmen.
Der Winterthurer Stadtrat ist jedoch der Ansicht, dass es wegen der aktuellen Spardiskussion «sehr unsicher» ist, ob Bund und Kantone so viel Geld bereitstellen.
Künftig will die Stadt deshalb nur noch als Passivmitglied mitmachen. Dies kostet deutlich weniger, nämlich lediglich 1000 Franken pro Jahr. Die Stadt sei von der Idee aber weiterhin überzeugt, betonte der Stadtrat in der Mitteilung. Die Stadt Winterthur war seit 2018 als Gründungs- und Vorstandsmitglied dabei.
Drei Konkurrenz-Projekte
Hinter Nexpo, der «nächsten Expo», stehen mit dem Austritt von Winterthur noch 25 Schweizer Städte und Gemeinden. Ziel ist eine dezentral organisierte Landesausstellung, die das «das Zusammenleben in der Schweiz im 21. Jahrhundert» thematisieren soll.
Ob sie stattfinden wird, ist allerdings offen, denn es gibt Konkurrenz: Neben den Städten und Gemeinden mit dem Nexpo-Projekt will auch eine Initiative aus 50 Gruppen unter dem Titel «X27» die nächste Landesausstellung organisieren.
Dazu kommen die Kantone Aargau, Solothurn, Jura und die beiden Basel mit dem Projekt «Svizra27» für eine Expo in der Nordwestschweiz. Mehrere Bergkantone wollen zudem eine «Muntagna» durchführen.
Die erste Schweizer Expo fand 1883 in Zürich statt. Ihr folgten Landesausstellungen 1896 in Genf, 1914 in Bern, 1939 in Zürich und 1964 in Lausanne. Die bisher letzte, die Expo.02 in Biel, Neuenburg, Murten und Yverdon, wurde im Mai 2002 eröffnet. Ursprünglich hiess sie Expo.01, wurde dann aber um ein Jahr verschoben.