Schweizer Medaillenregen am Sechseläutenplatz
Celine van Till sorgte für den perfekten Abschluss eines aus Schweizer Sicht sehr erfolgreichen WM-Tages. Die Genferin verteidigte mit dem Dreirad ihren Titel im Zeitfahren der Kategorie H2 erfolgreich.
Van Till erreichte das Ziel am Sechseläutenplatz nach 11,3 km mit einem Vorsprung von 24 Sekunden auf die zweitplatzierte Dänin Emma Lund. Dritte wurde mit einem Rückstand von 2:07 Minuten die Deutsche Angelika Dreock-Kaser.
Damit fügte Van Till ihrem Medaillensammlung eine weitere Auszeichnung hinzu. An den Paralympics in Paris gewann die Romande, die nicht nur sportlich, sondern als Mitglied des Grossen Rats im Kanton Genf auch politisch aktiv ist, im Zeitfahren und im Strassenrennen Silber. Am Freitag gehört sie als letztjährige WM-Zweite auch im Strassenrennen am Zürcher Seeufer wieder zu den Mitfavoritinnen.
Rigling erstmals Zeitfahr-Weltmeisterin
Den erfolgreichen Schweizer WM-Tag eröffnete Flurina Rigling mit dem Titel in der Kategorie C2. Die Zürcherin schloss damit zwei Tage nach ihrem 28. Geburtstag eine Lücke in ihrem Palmarès.
Zwanzig Medaillen hat Flurina Rigling an Grossanlässen schon gewonnen, doch WM-Gold im Zeitfahren hatte ihr noch gefehlt. Nachdem sie im Vorjahr an den Titelkämpfen in Glasgow auf Siegkurs von einem platten Reifen gebremst worden war und sich mit Silber hatte begnügen müssen, ging ihr Plan diesmal vollends auf.
Unweit ihres Wohnorts Hedingen konnte die Zürcherin, die mit Behinderungen an Händen und Füssen lebt, das abrufen, was sie sich für ihr Heimspiel vorgenommen hatte. Letztlich setzte sich Rigling in der über 18,8 Kilometer führenden Prüfung mit 23 Sekunden Vorsprung vor Daphne Schrager durch. Bronze ging mit Amelia Cass (2:17 Minuten zurück) ebenfalls an eine Britin.
Für Rigling ist es die siebente WM-Medaille auf der Strasse, die zweite goldene. Am Samstag wird sie im Strassenrennen als Titelverteidigerin antreten. In dieser Disziplin gewann sie kürzlich an den Paralympics Silber. In Paris hatte sie das Podest im Zeitfahren noch um drei Zehntel verpasst.
Silber für Recher
Für die dritte Schweizer Medaille am Dienstag war Fabian Recher besorgt. Der Berner Handbiker wurde im Zeitfahren der Kategorie H4 Zweiter und setzte damit seinen Aufstieg an die absolute Weltspitze unvermindert fort.
Bereits am Samstag zum WM-Auftakt hatte Recher auf dem Zürcher Sechseläutenplatz einen starken Eindruck hinterlassen, mit seinen Teamkollegen in der Mixed-Teamstaffel als Fünfter das Podest jedoch knapp verpasst. Im Kampf alleine gegen die Uhr musste sich Recher nur dem Österreicher Thomas Frühwirth geschlagen geben.
Zu Gold fehlte dem Schweizer allerdings fast eine Minute. Bronze ging an den Franzosen Joseph Fritsch. Tobias Lötscher wurde mit gut eineinhalb Minuten Rückstand auf das Podest Sechster.
Für Recher, der im Mai sein erstes Weltcuprennen gewonnen hat, ist es die zweite WM-Medaille. Vor drei Jahren hat er in Portugal im Strassenrennen Bronze gewonnen.
Stöckli knapp neben dem Podest
Handbikerin Sandra Stöckli verpasste das Podest in der Kategorie H4 knapp. Der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin und mehrfachen WM-Medaillengewinnerin fehlten gut zwanzig Sekunden zu Bronze.
Benjamin Früh (8.) und Alain Tuor (9.) gingen in der Kategorie H1 ebenso leer aus, wie bei den H3 Micha Wäfler (18.), Heinz Frei (19.) und Fabian Kieliger (21.). Auch Yves Schmied (H2) als Sechster und Roger Bolliger (C2) als Zwölfter blieben am Dienstag ohne Medaille