Schweizer Buchpreis 2024 wird am Festival BuchBasel vergeben
Die Familiengeschichten kommen von Zora del Buono mit «Seinetwegen», von Martin R. Dean mit «Tabak und Schokolade» sowie von Michelle Steinbeck mit «Favorita». Del Buono ergründet die Umstände des Unfalltodes ihres Vaters vor 60 Jahren. Dean stellt die eigene Familiengeschichte in einen kolonialgeschichtlichen Kontext und spannt einen Bogen von Trinidad bis ins aargauische Wynental. Steinbeck wiederum geht vom Tod der Mutter ihrer Romanerzählerin aus, um Femizide heute und in den 1940er Jahren anzuprangern.
Mariann Bühler ist für ihren Romanerstling «Verschiebung im Gestein» nominiert. Sie stellt darin drei Figuren in existenziellen Umbruchsituationen ins Zentrum und gebraucht die Gattung des Heimatromans, um leise Emanzipationsgeschichten zu erzählen.
Die fünfte Nomination gilt dem Autor und Theatermann Béla Rothenbühler. In «Polifon Pervers» wirbeln zwei junge Frauen das kulturelle Leben in einer Kleinstadt durcheinander. Der Mundartroman stichelt gegen den Kulturbetrieb, die Kulturförderung und die Politik - und setzt auf lustvolle Unterhaltung.
Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel werden an diesem Sonntag die Preise vergeben. Der Hauptpreis, der Schweizer Buchpreis, ist mit 30'000 Franken dotiert; die vier weiteren Nominierten erhalten je 3000 Franken. Träger der 2008 ins Leben gerufenen Auszeichnung sind der Verein LiteraturBasel und der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband (SBVV).