Letzigrund-Südkurve bleibt beim nächsten FCZ-Heimspiel zu
Nach dem langweilig und torlos zu Ende gegangenen Fussballklassiker des FCZ gegen den FCB vom vergangenen Sonntag sollen gemäss Polizeiangaben rund 100 Anhänger des Zürcher Vereins beim Bahnhof Altstetten mehrere Polizeikräfte unter anderem mit Rauchpetarden, Feuerwerk und Steinen angegriffen und beworfen haben.
«Diese Ausschreitungen wurden aufgrund ihrer Intensität von der Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörden einstimmig als gravierend eingestuft», teilte die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Dienstag mit.
Wie bei früheren ähnlichen Vorkommnissen an anderen Orten ordnete sie als Vergeltungsmassnahme Sperrungen an: Beim nächsten Heimspiel des FC Zürich gegen Lausanne-Sport am 31. Januar müssen die Stehplatzsektoren D24 bis D27 in der Südkurve geschlossen bleiben. Damit werden nicht nur keine Karten für den Match verkauft, auch Saisonkarteninhaber werden erst gar nicht ins Stadion eingelassen.
Damit werde ein Grossteil der Fans bestraft, die am Sonntagabend weder direkt noch indirekt zu den vom FCZ verurteilten Ausschreitungen beigetragen hätten, hält der um Ticketeinnahmen gebrachte Verein in einer Mitteilung fest. «Die aktuelle Kollektivstrafen-Praxis ist weder zielführend noch fair.»
Strafe auf dem Rechtsweg klären
Ob ein Klub für Vorfälle abseits des Stadions überhaupt verantwortlich gemacht werden könne, müsse ein Gericht klären, schreibt der FCZ weiter. Er wird deshalb vom Sportamt der Stadt Zürich eine anfechtbare Verfügung zur Sektorensperrung anfordern. «Damit soll konkret gekärt werden, wie weit die Verantwortung eines Klubs aus rechtlicher Sicht gehen darf.»
Auch wenn die Südkurve dann am Abend des 31. Januars gegen den abstiegsgefährdeten FC Lausanne-Sport geschlossen bleiben sollte, am kommenden Sonntag am 28. Januar dürte sie nochmals voll sein: Beim Stadtürzcher Derby geniesst GC im Letzigrund Heimrecht - die von der Politik verhängte Sektorensperrung greift da noch nicht.