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Langsame Beruhigung der Unwetterlage im Berner Oberland

Unwetter

Langsame Beruhigung der Unwetterlage im Berner Oberland

17. April 2025, 16:21 Uhr
Im Berner Oberland beruhigt sich die Unwetterlage am Donnerstagnachmittag langsam.
© KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Nach den heftigen Schnee- und Regenfällen in der Nacht auf Donnerstag hat sich die Lage am Nachmittag im Berner Oberland zu beruhigen begonnen. Verschiedene gesperrte Strassen und Bahnlinien konnten wieder in Betrieb genommen werden, andere bleiben noch geschlossen.

Auch Strom gab es noch nicht überall. Rund 5500 Anschlüsse seien noch nicht wieder am Stromnetz angeschlossen, sagte BKW-Mediensprecherin Sharon Schär der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gegen 16 Uhr. Stärker betroffen waren auch am Donnerstagnachmittag noch das Kandertal, die Region Adelboden, das Saanenland und das Simmental.

Die Reparaturteams seien mit Hochdruck am Arbeiten, doch sei es mancherorts schwierig oder gar unmöglich, an die betroffenen Orte zu gelangen, weil Strassen unpassierbar seien, führte Schär aus.

Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste oder auch die Last des Schnees können Stromleitungen beschädigen und zu Kurzschlüssen führen.

Von den Stromausfällen waren auch Mobilfunknetze betroffen. In einzelnen Regionen sei der Mobilfunkempfang stark eingeschränkt oder teilweise unterbrochen, hiess es bei Swisscom.

Grosse Lawinengefahr

Im Berner Oberland regnete und später schneite es am Mittwoch und Donnerstag heftig. In den Sozialen Medien zeugten zahlreiche Bilder von den Schneemassen im Oberland.

Der Schnee bindet zwar das Wasser und hilft so, Überflutungen zu verhindern, doch stieg in den Bergen überall die Lawinengefahr deutlich an. Im Berner Oberland galt die zweithöchste Warnstufe. Der Schnee fiel auch bis in tiefere Lagen wie etwa Interlaken.

Bei der Berner Kantonspolizei gingen bis am Donnerstagnachmittag rund 40 Meldungen zu den Unwettern ein. Am Nachmittag habe sich die Lage beruhigt, hiess es bei der Polizei-Medienstelle auf Anfrage. Die meisten Meldungen betrafen umgestürzte Bäume, heruntergefallene Äste oder stecken gebliebene Fahrzeuge. Verletzt wurde niemand.

Am Donnerstagmorgen kam es auf Schiene und Strasse zu verschiedenen Unterbrüchen. Die betroffenen Strassen konnten zu einem Gutteil geräumt werden. An manchen Orten galt jedoch aufgrund schneebedeckter Strassen ein Schneekettenobligatorium oder zumindest eine Empfehlung.

Der Autoverlad am Lötschberg konnte ab Mittag wieder stündlich verkehren, wie das Bahnunternehmen BLS mitteilte. Der Regioexpress verkehrte am Nachmittag auch wieder bis Kandersteg. Am Morgen mussten Passagiere zwischen Frutigen und Kandersteg noch einen Ersatzbus benutzen.

Adelboden war bis am Donnerstagnachmittag von der Umwelt abgeschnitten. Ab 16 Uhr war die Strasse wieder befahrbar, wie die Gemeinde mitteilte. Wegen Lawinengefahr ausser Betrieb war die Bahn von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg.

Für die Schifffahrt auf dem Brienzersee hatten die Niederschläge der vergangenen Stunden immerhin etwas Gutes: die Passagierschiffe können wieder ab Interlaken Ost verkehren. Wegen der anhaltenden Trockenheit der vergangenen Wochen war der Wasserstand zu tief, dass die Schiffe den Aarekanal von Interlaken in den Brienzersee nicht befahren konnten. Die Schiffe fuhren daher ab Bönigen. Die Schiffspassagiere mussten bis dorthin den Bus nehmen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 17. April 2025 16:21
aktualisiert: 17. April 2025 16:21