Im Maggiatal wird weiter nach einer vermissten Person gesucht
Am Morgen wurden im Val Bavona die Leichname von zwei Personen gefunden. Tessiner Medien berichteten, dass es sich bei den leblos aufgefundenen Personen um zwei Deutschschweizerinnen handle, die dort Ferien gemacht hatten. Dies wurde jedoch von der Tessiner Polizei noch nicht offiziell bestätigt.
Die Tessiner Polizei informierte an einer Pressekonferenz in Locarno über die Folgen der Unwetter im Maggiatal. Die heftigen Gewitter, die in der Nacht auf Sonntag über dem Maggiatal niedergingen, brachten in wenigen Stunden 200 Millimeter Wasser. Die Lage war schlimmer als bei den starken Überschwemmungen im Jahr 1987.
Eingestürzte Brücke bei Cevio
Die Suche nach der noch vermissten Person ging am Sonntag mit Hilfe von Hubschraubern weiter, wie die Polizei mitteilte. Die Behörden erinnerten daran, dass die Unwetter auch eine Brücke in Cevio, am Eingang des Maggiatales, zum Einsturz gebracht hatten.
Der gesamte obere Teil des bei Touristinnen und Touristen beliebten Tales war deshalb von Verkehrswegen abgeschnitten. Die Region muss nach Behördenangaben zudem ohne Kommunikation, Strom und Trinkwasser auskommen.
Evakuierter Weiler
Im Weiler Mogno, am oberen Ende des Val Lavizzara - bekannt für die futuristische Kirche von Mario Botta - konnte eine Sommerkolonie mit 40 Kindern und 30 Erwachsenen evakuiert werden.
In Peccia hingegen warteten 300 Personen, die sich zu einem Fussballturnier versammelt hatten, am Sonntagmittag immer noch darauf, wieder ins Tal hinunter gebracht zu werden.
Ein weiterer kleinerer Erdrutsch wurde aus dem Onsernone-Tal oberhalb von Locarno gemeldet. Der Rest des Tessins blieb von den Unwettern verschont.