Hans Danuser übergibt sein Archiv der Fotostiftung Schweiz
Hans Danuser, 1953 in Chur geboren, gilt als einer der Wegbereiter für einen Ansatz, wonach Kunst mit Wissenschaft und Fragen der Gegenwart verknüpft ist. So ist sein Archiv zwar der Fotografie verpflichtet, muss aber im grösseren Kontext zeitgenössischer Kunst betrachtet werden.
Danuser, der sein Atelier in Zürich hat, übergibt nun sein Werk an die Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Dazu zählen neben grossformatigen Bildern Unterlagen, die dokumentieren, wie er seine Projekte entwickelt hat.
Darüber hinaus sind Danusers Arbeiten Bestandteil öffentlicher und privater Sammlungen in der Schweiz und international, beispielsweise im Kunsthaus Zürich, beim Fotomuseum Winterthur, im Metropolitan Museum of Art New York oder im Museum of Modern Art New York (MoMa).
Internationale Beachtung erlangte Danuser mit seinem Zyklus «In Vivo» (1989). Aufnahmen zum Goldmarkt, der Kernenergie, Biotechnologie oder Genforschung kippen von der Gegenständlichkeit in die Abstraktion. Der Betrachterin oder dem Betrachter wird ein Gefühl des Kontrollverlusts vermittelt, wie es in der Mitteilung heisst.
In seinen folgenden Arbeiten fand er Metaphern für die Gefahren der Globalisierung und eine Gesellschaft, deren Institutionen Grundwerte erodieren. Auch thematisierte er den Klimawandel oder visualisierte die Erosion sowohl als geologisches Phänomen als auch mit ihrer sozialen Dimension.
Danuser hat zudem immer wieder mit anderen Künstler- sowie Forschungspersönlichkeiten zusammengearbeitet, so etwa mit dem Architekten Peter Zumthor, dem Autoren Reto Hänny, mit Reinhard Nesper vom Laboratorium für anorganische Chemie der ETH Zürich oder mit Bettina Gockel vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Zürich.
Die Fotostiftung Schweiz will Danusers Archiv, das sie nun schrittweise erhält, künftig auszugsweise öffentlich zugänglich machen.