«Es war stressig, aber es hat sich gelohnt»
Manuel Akanji schnauft einmal tief durch. «Es war stressig, aber es hat sich gelohnt», verrät der Fussballstar im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er wurde im Zürcher Fernsehstudio als MVP mit dem Spezialpreis für einen international herausragenden Schweizer Mannschaftssportler geehrt. Dann erzählt er, warum er einen ausgesprochen stressigen Sonntag gehabt hat.
Akanji spielte nämlich am Sonntagnachmittag mit Manchester City in der Premier League beim Londoner Vorortsklub Luton Town und half in den Schlussminuten mit, den 2:1-Sieg über die Runden zu bringen. «Eigentlich hätten wir schon am Samstag nach London reisen sollen, wegen dem starken Wind in Manchester konnten wir aber erst am Sonntagmorgen fliegen.» Es folgte eine kurze Ruhepause im Hotel, die Matchbesprechung und dann gleich das Spiel.
Der Dank an die Teamkollegen
Nach dem Schlusspfiff eilte Akanji schnurstracks zum Flughafen und traf gerade noch rechtzeitig in Zürich ein. Der Effort zeigt, wie viel ihm dieser Preis in der Heimat bedeutet. «Diese Anerkennung ist mir sehr wichtig, deshalb habe ich den Weg auf mich genommen.»
Der 28-jährige Winterthurer vergass aber nicht, bei wem er sich bedanken wollte. «Das ist meine erste individuelle Trophäe», sagt er. «Das ist toll, aber ich weiss, dass ich das alles nur meinen Mannschaftskollegen zu verdanken habe. Ich kann meine Leistung nur auf den Platz bringen, wenn mir alle rundherum helfen.»
Am Montag um 11 wieder im Training
Trotz Stress genoss der Nationalmannschaftsverteidiger den Abend unter Seinesgleichen. «Es ist natürlich unglaublich, mit so vielen tollen Sportlern auf der Bühne zu stehen.» Und - ganz Schweizer - outete sich Akanji als Wintersportfan mit Entzugserscheinungen. «Früher habe ich sehr viele Skirennen geschaut. In Deutschland fand ich dann auch meist einen Sender, der Ski zeigt.» In England sei dies nun sehr schwierig geworden. «Die bringen halt mehr Fussball und Rugby.»
Danach dürfte Akanji eine eher kurze Nacht haben. Nicht, weil er zu sehr feierte, sondern weil Coach Pep Guardiola seine Erlaubnis für die Kurzvisite in der Schweiz an eine Bedingung geknüpft hatte. «Um 11 Uhr ist Training», verrät der Abwehrspieler. Er muss also schon früh am Morgen wieder auf den Flieger.